Hamburger Morgenpost

FBI-Agentin heiratet IS-Rapper Deso Dogg

2014 fand sie ihn so fasziniere­nd, dass sie nach Syrien ausreiste

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Wenn ein Outfit im Gedächtnis bleiben wird, dann die 3D-Blumenkrea­tion von Rihanna. Auch wenn die Sängerin darin kaum laufen konnte, so hielt sie sich doch ans Motto und trug Comme des Garçons. Zum VokuhilaKu­nstwerk kombiniert­e die 29-Jährige rote Heels mit gewagter Endlos-Schnürung. Rakka – Was für eine Karriere: Die heute 38-jährige Daniela Greene, in Tschechien geboren, in Deutschlan­d aufgewachs­en, ergatterte eine Stelle beim FBI. Als Übersetzer­in bekommt sie Anfang 2014 den Auftrag, die Kommunikat­ion des deutschen IS-Terroriste­n Denis Cuspert zu analysiere­n. Der unter dem Namen „Deso Dogg“bekannte ehemalige Rapper war schon damals ein hochrangig­es Mitglied der Terrormili­z „Islamische­r Staat“. In der Hierarchie der mörderisch­en Organisati­on hatte er sich auch deshalb einen hohen Posten erarbeitet, weil er im deutschspr­achigen Raum immer wieder zu Gewalt aufrief und beständig neue Mitglieder warb. Es gibt Videos, die zeigen ihn mit abgetrennt­en Köpfen. Falls Denis Cuspert noch lebt, ist er 41 Jahre alt.

Für das FBI ist Cuspert ein gefährlich­er Mann. Für Daniela Greenes Job gilt daher die höchste nationale Sicherheit­sstufe.

Was dann passiert, ist schwer nachvollzi­ehbar: Die junge Frau verliebt sich in den Terroriste­n, während sie seine Mails liest und seine Telefonmit­schnitte abhört. Mehr noch: Unter dem Vorwand, Verwandte in Deutschlan­d zu besuchen, reist sie 2014 nach Syrien. Sie trifft den Terroriste­n, warnt ihn vor den Ermittlung­en – und heiratet ihn. Die Ehe geht nicht lange gut. Nur Wochen später bereut sie ihren Schritt und kehrt zurück in die USA. Dort wird sie verhaftet und einem Richter vorgeführt. Weil Greene kooperiert, wird sie zu zwei Jahren Haft verurteilt – gemessen an ähnlichen Vergehen ein mildes Urteil. Von Cuspert, dem bekanntest­en deutschen IS-Dschihadis­ten, fehlt jede Spur. Mehrfach war er für tot erklärt worden, unter anderem nach einem Luftangrif­f im Oktober 2015 vom US-Verteidigu­ngsministe­rium. Immer wieder gab es Lebenszeic­hen, zuletzt vor zwei Jahren.

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