Obdachlose nicht vertreiben!
Hilfsorganisationen schlagen vorm Gipfel Alarm – aber die Sozialbehörde widerspricht
Werden Obdachlose beim G20-Gipfel aus der Innenstadt vertrieben? Das befürchten Hilfsorganisationen und schlagen Alarm. Doch der Senat widerspricht.
Das Straßenmagazin „Hinz & Kunzt“sowie die Diakonie forderten die Behörden auf, allen Obdachlosen während des G20-Gipfels eine sichere Unterkunft zur Verfügung zu stellen, da damit zu rechnen sei, dass viele von ihnen aus Sicherheitsgründen von ihren Schlafplätzen vertrieben werden. Die Diakonie sprach von mehreren Hundert Betroffenen.
Die Sozialbehörde hingegen widerspricht. Es werde nur vereinzelt Fälle geben, in denen Obdachlose alternativ untergebracht werden müssten, heißt es aus der Behörde. Klar ist: Rund um die Sicherheitszonen wird es Platzverweise geben – bislang ist jedoch nur eine Sperrzone rund um die Messehallen bekannt.
„Niemand muss die Stadt wegen des Gipfels verlassen und niemand vertreibt Obdachlose. Grundsätzlich ist nicht damit zu rechnen, dass es stadtweit relevante Auswirkungen des G20-Gipfels geben wird“, so Marcel Schweitzer, Sprecher der Sozialbehörde.
Wie viele Obdachlose in der Nähe der Messehallen auf der Straße leben, werde gerade mit Hilfe von Sozialarbeitern geklärt. Erst danach stelle sich die Frage nach einer alternativen Unterbringung, so Schweitzer weiter.
Nach MOPO-Informationen ist auch nicht geplant, Obdachlose aus InnenstadtBereichen wie etwa der Mönckebergstraße zu vertreiben. Allerdings dürfte es rund um Hotels verstärkte Kontrollen geben.