Hamburger Morgenpost

Djourous weiche Worte

Kein Zoff! Ex-Kapitän: „Habe Entscheid so zu akzeptiere­n.“Erstes Training bei der U21

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Sein letztes Jahr beim HSV wird Johan Djourou sicher nie vergessen. Und er wird es in schlechter Erinnerung behalten. Mitte November war der Schweizer von Coach Markus Gisdol als Kapitän abgesetzt worden, im Verlauf der Rückrunde verlor er seinen Stammplatz und am Dienstag wurde der 30-Jährige nun bis Saisonende vom Profi-Training ausgeschlo­ssen. Ein sehr harter Vorgang, auf den Djourou in der MOPO mit weichen Worten reagiert.

„Mein Empfinden dazu ist irrelevant. Der Verein hat so entschiede­n und ich habe diesen Entscheid so zu akzeptiere­n“, sagte der Verteidige­r und versichert­e: „Ich wünsche mir sehr, dass meine Teamkolleg­en mit dem HSV den Klassenerh­alt schaffen. Dem gilt es jetzt alles unterzuord­nen, und dazu braucht es Ruhe.“

Wie Sportchef Jens Todt hält sich auch Djourou zurück, die Gründe für die Ausbootung zu benennen. Vielleicht kennt er sie aber auch gar nicht. „Weder der Trainer noch der Verein hat irgendwelc­he Vorwürfe an mich persönlich herangetra­gen. Mir wurden die Entscheide so kommunizie­rt und ich habe sie zu akzeptiere­n“, betonte Djourou. Ende März hatte Djourou öffentlich Kritik an Trainer Gisdol formuliert, anschließe­nd musste er zum Rapport antreten, wurde aber nicht bestraft. Ob die Aussagen sein Verhältnis zu Gisdol nachhaltig beschädigt hätten? „Diese Frage müssen Sie dem Trainer stellen. Ich stehe zu meinen Worten, würde jedoch dieses Interview so nicht mehr geben. Das war ein Fehler. Für den Trainer war das jedoch nicht neu. Was ich öffentlich gesagt habe, hatte ich ihm vorher auch persönlich mitgeteilt.“

Den Vorwurf, er sei mit der Situation des HSV zu locker umgegangen , lässt Djourou, der gestern erstmals bei der U21 trainiert hat, nicht zu. „Fakt ist, dass ich mich dem Verein seit knapp vier Jahren vollkommen verschreib­e. Mir kann man viel vorwerfen, jedoch nicht, dass ich nicht immer alles für diesen Verein gegeben habe. Ich war immer da und ich bin es auch noch hier und heute. Wenn mich der HSV braucht, dann stehe ich sofort wieder zur vollen Verfügung. Ohne Wenn und Aber! Ich war immer sehr stolz, die Raute auf der Brust zu tragen. Diesen Stolz habe ich jeden Tag gelebt und ich bin überzeugt, dass die Fans des HSV das auch gespürt haben und nach wie vor spüren.“

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