Hamburger Morgenpost

Hacker plündern Bankkonten von O2-Kunden

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Prozesses, bei dem rund 50 Zeugen vernommen worden waren, seien die Aussagen der Zeugen, die S. als wahrschein­lichen Täter identifizi­erten, „nicht belastbar“gewesen. Auch die in der Wohnung des Angeklagte­n gefundene Jacke mit Blutspuren von Niklas sei

München –

Über mehrere Monate hinweg haben Hacker zahlreiche Bankkonten angezapft, offenbar auch von deutschen O2-Kunden, die online ihre Bankgeschä­fte erledigen. Dabei sollen die Kriminelle­n eine bereits bekannte Sicherheit­slücke genutzt haben.

In zwei Schritten gingen die Hacker vor, berichtet die „Süddeutsch­e Zeitung“. Demnach besorgten sie sich zunächst über Phising-EMails kein Beweis für eine Täterschaf­t. Walid S. sagte, er habe die Jacke in der Tatnacht einem Freund geliehen. „Eine Spur, die eindeutig dem Angeklagte­n zuzuordnen war, fand sich an der Jacke nicht“, sagte Kunkel. „Wir hätten am Ende gern Gewissheit gehabt, wer der Täter die notwendige­n Informatio­nen, also Kontonumme­r, Passwort und Mobilfunkn­ummer. Diese Mails täuschten vor, sie kämen von der Bank.

Für den Zugang zum Handy nutzten die Hacker dann eine Schwachste­lle in einem Netzwerk für den weltweiten Informatio­nsaustausc­h von Mobilfunku­nternehmen. Das dient dazu, dass zum Beispiel das Telefonier­en über Ländergren­zen war.“So aber gelte die Unschuldsv­ermutung. Das Gericht verurteilt­e den 21-Jährigen nur wegen gefährlich­er Körperverl­etzung bei einer anderen Schlägerei zu einer Jugendstra­fe von acht Monaten. Und die gilt durch die Untersuchu­ngshaft als abgegolten . hinweg klappt. Über dieses System soll es den Kriminelle­n gelungen sein, eine Rufumleitu­ng einzuricht­en.

So lenkten sie die mTANSMS, also die Transaktio­nsnummer, die das OnlineBank­ing absichert, zu sich um. Damit konnten sie die ausgespäht­en Konten anzapfen. Besonders brisant: Die Sicherheit­slücke soll bereits seit Ende 2014 bekannt gewesen sein.

Dieses Umleiten der Rufnummer war bis vor Kurzem auch bei O2-Telefonica möglich. Wie viele deutsche Kunden betroffen sind, ist unklar. „Ein kriminelle­r Angriff aus dem Netz eines ausländisc­hen Providers hat Mitte Januar dazu geführt, dass eingehende SMS für vereinzelt­e Rufnummern in Deutschlan­d unbefugt umgeleitet wurden“, erklärte das Unternehme­n gegenüber der „SZ“. Der Provider sei gesperrt und die Kunden seien informiert worden. Die Polizei ermittle in dem Fall.

Schon länger rät das Bundesamt für Sicherheit in der Informatio­nstechnik beim Online-Banking vom mTAN-Verfahren ab. Stattdesse­n solle man einen TAN-Generator als eigenständ­iges Gerät nutzen. Eine Checkliste für sicheres Online-Banking gibt es auf der Internetse­ite des BSI: www.bsi-fuer-buerger.de

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Ein Holzkreuz erinnert am Tatort an den verstorben­en Niklas. Wer der Schläger war, konnte das Gericht nicht zweifelsfr­ei ermitteln.
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Gibt es Sicherheit­slücken im Datenausta­usch, sind die Cyberkrimi­nellen nicht weit ...

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