Der Todes-Crash des Taxidiebs
Von sieben Polizeiwagen verfolgt: 24-Jähriger rast im geklauten Mercedes in ein anderes Taxi und tötet einen Fahrgast
Sie haben die ganze Nacht Cocktails gemixt, nett mit Gästen geplaudert – nun wollen sie nach Hause. Zwei Barkeeper der „Ciu“Bar am Ballindamm sind gerade in ihr Taxi eingestiegen – doch die Heimfahrt endet in einer Tragödie. Ein Autodieb rammt das Taxi, der 22-jährige John B. stirbt, sein Kollege wird schwer verletzt.
Gegen 4.15 Uhr verlassen die jungen Männer die „Ciu“-Bar am Ballindamm 14-15, gehen die Straße entlang um gleich darauf in ein Taxi zu steigen. In Höhe der Haunummer 3 an der Kreuzung zum Glockengießerwall rast plötzlich ein anderes Taxi auf sie zu. Ein Ausweichmanöver ist nicht mehr möglich. Es kommt zu einem dramatischen Zusammenstoß.
Doch wie konnte es dazu kommen?
Ortswechsel: Ein 24-jähriger Litauer ist in der Nähe vom Bahnhof Friedrichsberg in Dulsberg unterwegs. Hier klaut der Mann ein Taxi und fährt damit in Richtung Bramfelder Straße / Fuhlsbüttler Straße in Barmbek-Nord.
Der Litauer fährt ohne Licht und extrem unsicher. Gegen 4 Uhr fällt er einem Polizeibeamten auf, der Feierabend hat. Der alarmiert über 110 seine Kollegen, gibt seine Beobachtungen weiter. Als die Beamten eintreffen, ist der Autodieb in Richtung Innenstadt unterwegs.
Die Polizisten versuchen ihn zu stoppen. Doch statt zu bremsen, gibt der
junge Mann Gas und fährt mit hoher Geschwindigkeit davon. Die Beamten versuchen, ihm zu folgen. Als der Fahrer in den Ballindamm fährt, ist er außer Sicht.
An der Kreuzung zum Glockengießerwall fährt der Litauer plötzlich in den Gegenverkehr. Ob er von der Spur abkommt oder absichtlich den Weg nimmt – noch ist das alles unklar. Er rammt das Taxi mit den beiden Barkeepern, einen Mercedes Vito – die Straße gleicht einem Schlachtfeld.
Durch die Wucht des Aufpralls werden die Insassen beider Fahrzeuge eingeklemmt. 38 Einsatzkräfte der Feuerwehr rücken aus. Sie müssen erst mit hydraulischen Rettungsgeräten die Wracks aufschneiden, um den Verletzten helfen zukönnen. Drei von ihnen können schwer verletzt geborgen und mit einem Notarzt ins Krankenhaus gebracht werden. Für John B. kommt jedoch jede Hilfe zu spät. Seine Verletzungen sind so stark, dass er noch am Unfallort stirbt.
In Hamburg hat der Unfallversursacher offenbar keinen festen Wohnsitz. Er ist zwar polizeilich bekannt, jedoch in einem anderen Bundesland aufgefallen. Ob er alkoholisiert oder auf Droge war, ist noch unklar.