Diese Kiez-Hunde sind immer im Dienst
Onyx und Kyra: Wenn Ordnungshüter auf vier Pfoten aus dem Nähkästchen plaudern
Onyx und Kyra sind Polizeihunde und schauen mit Polizistin Stefanie Block (genannt „Bella“) auf dem Kiez nach dem Rechten. Im Buch „Fellherz St. Pauli“kommen die beiden vierbeinigen Ordnungshüter persönlich zu Wuff, pardon, Wort:
Onyx (4), Polizeihund im Dienst, kann aber auch Katastrophenschutz:
„Leute, aus dem Weg! Bin bei der Schmiere. Bin alles. Suchhund, Sprengstoffexperte, Bodyguard. Muss immer suchen und aufpassen. Verdammt, ich hab zu tun.
Ich wollte schon immer zur Polizei. Aber erst war ich zu klein. Alle dachten, ich muss bald sterben.
Aber dann haben sie mir nur noch Ente zu essen gegeben. Plötzlich wurde ich immer stärker. So stark, dass ich Leute retten konnte. Überall rausretten konnte ich die. Und da haben sie gemerkt, dass ich doch zur Polizei kann, und zwar echt jetzt.
Wenn du ein Polizeihund sein willst, musst du mutig sein. Und du musst cool bleiben können. Bis zu dem Moment, in dem du ausrasten sollst. Dann bist du laut und gefährlich. So lange, wie du es sein sollst.
Kyra und ich sind Mallinois, Belgische Schäferhunde. Freunde sagen: Mallis. Gibt angeblich auch andere gute Polizeihunde. Aber ich sag euch: alles Luschen. Weil ich nämlich der beste Polizeihund von allen bin.
Hier, schneidet mal mit, wie das aussieht, wenn ich die Chefin umarme. Seht ihr mein breites Kreuz? Mein sehniges Muskel-Ich? Seht ihr das? Seht ihr den Schrank, der ich bin? Checkt das mal, Leute.
Kyra (13), Polizeihündin in Rente:
„Guten Tag. Ich bin ein Polizeihund. Was kann ich für Sie tun? Mir entgeht nichts. Falls Sie also in Schwierigkeiten stecken, zucken Sie nur kurz mit der Wimper, ich kümmere mich darum. Sollten Sie von jemandem bedroht werden, verbelle ich ihn. Ich mache sehr viel Krach, und ich garantiere Ihnen, er wird es nicht noch einmal tun. Ich kann aber auch etwas für Sie suchen. Drogen, Sprengstoff, Tabak oder Banknoten. Ich könnte zur Not auch Sie suchen. Wäre natürlich besser für Sie, wenn ich Sie nicht suchen müsste, denn am Ende würde ich wieder bellen, und da möchte man nun wirklich nicht am falschen Ende der Leine stehen. Ich war so viele Jahre auf St. Pauli unterwegs, ich habe marodierende Ajax-Amsterdam-Hooligans gestoppt, ich habe Razzien im Silbersack geleitet, von Hundeseite, versteht sich, ich habe immer im richtigen Moment blankgezogen, und damit meine ich jetzt nicht, was Sie vielleicht meinen, denken Sie eher an blitzende Zähne. Sagen wir es mal so: Sie können den Hund aus dem Kiez nehmen, aber Sie können den Kiez nicht aus dem Hund nehmen. Also. Noch jemand, der mit mir über meinen angeblichen Ruhestand sprechen möchte? Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte, ich möchte einen Spaziergang machen.“