Rad und Auto! Woes klappt, wo es nervt
Fahrradclub und ADAC über gelungene Straßenumbauten – und gefährliche Orte
Autofahrer gegen Radfahrer – Konflikte sind so alt wie der moderne Straßenverkehr. Der Grund: Beide beanspruchen den Straßenraum für sich, ein rücksichtsvolles Nebeneinander gibt es oft nicht. Die Folge: Es wird von Autofahrern gedrängelt, geschnitten und eng überholt. Und Radfahrer ignorieren die Verkehrsregeln, fahren quer über die Kreuzung, halten sich nicht an Ampeln. An einigen Orten ist es besonders schlimm.
Das größte Konfliktpotenzial zwischen Auto- und Radfahrern sieht der Fahrradclub ADFC dort, wo viele Verkehrsteilnehmer auf engem Raum aufeinandertreffen – etwa vorm Dammtor-Bahnhof. „Der Platz davor gilt als Hamburgs unfallträchtigster Verkehrsknotenpunkt“, sagt ADFC-Sprecher Dirk Lau. Jährlich werden hier am Theodor-Heuss-Platz (Rotherbaum) mehr als 100 Unfälle registriert.
Laut Fahrradclub verteilen sich die Konfliktzonen über die gesamte Stadt: Die Kreuzung Reeperbahn/Zirkusweg (St. Pauli) sei so unübersichtlich, dass sie dringend entschärft werden müsse. Das Schulterblatt (Sternschanze) sei so eng und belebt, dass sich der Lobbyverband hier sogar eine autofreie Zone wünscht. Und die Bedingungen an der Ecke Holstenwall/Ludwig-Erhard-Straße (Neustadt) bezeichnet der ADFC sogar als „katastrophal“. „Allein am – inzwischen umgebauten – Knoten Sievekingplatz gab es in den vergangenen Jahren zwölf Unfälle mit Radfahrerbeteiligung“, so Lau. Er kritisiert, dass hier trotz des Umbaus nichts für den Radverkehr getan wurde.
Mehr Engagement seitens der Stadt wünscht er sich auch auf der Max-Brauer-Allee (Altona). „Viele Radler fühlen sich durch den starken Autoverkehr dort verunsichert und unwohl“, sagt Lau. Gerade hier sei die vom ADFC flächendeckend geforderte Tempo-30-Zone sinnvoll.
Der Automobilclub ADAC hat derweil keine Konfliktzonen ausgemacht – dafür jedoch Orte, wo das Miteinander zwischen Auto- und Radfahrern gut funktioniert. Ein Beispiel ist die Straße Rugenfeld (Osdorf). Die Stadt hat hier den Autofahrern eine ganze Spur weggenommen, um den Radlern einen Radweg auf die Fahrbahn bauen zu können. „Mit dieser Lösung sind wir zufrieden“, so ADAC-Sprecher Hans Duschl. Weitere positive Beispiele seien der Gänsemarkt (Neustadt), der Steintordamm (St. Georg), die Gründgensstraße (Steilshoop) oder die Diagonalstraße (Hamm). An all diesen Orten wurde nach den Baumaßnahmen der Radverkehr auf die Fahrbahn verlegt.