„Jesus Greiss“bügelt Russen ab
Nach dem 2:7 gegen Schweden bleibt der NHL-Torhüter selbstbewusst Gegen den WM-Topfavoriten hofft Trainer Sturm auf Glück und seinen Goalie
So schnell kann es gehen bei einer Eishockey-WM. Beim 2:1-Auftaktsieg gegen die USA war Torhüter Thomas Greiss am Freitag noch als „Jesus Greiss Superstar“gefeiert worden. Einen Tag später ging es für ihn nach dem siebten Gegentor im Schweden-Spiel (2:7) sieben Minuten vor Schluss auf die Bank.
Es lag nicht an der Leistung von Greiss, die Herausnahme war eine reine Vorsichtsmaßnahme, betonte Bundestrainer Marco Sturm. Schließlich braucht er seinen Rückhalt noch. Denn allen ist klar: Deutscher Erfolg geht bei der WM nur über den NHL-Goalie.
Greiss nahm die Gefühlsachterbahn zum WM-Start gewohnt cool und konterte auch die provokante Frage eines russischen Journalisten nach seiner „schwachen Leistung“überaus lässig. „Ich war gegen die USA nicht der Größte und bin auch nach dem Schweden-Spiel nicht der Depp. Auf diesem Niveau sind es Kleinigkeiten, die entscheiden.“Greiss, der auch heute im Tor stehen wird, bügelte also den ersten Russen vor dem Spiel gegen den WM-Topfavoriten, der gestern mit 10:1 gegen Italien gewann, ab.
Das Schweden-Ergebnis spielt dann keine Rolle mehr, wie Stürmer Felix Schütz sagt: „Ob du 2:4 oder 2:7 verliert ist am Ende völlig egal. Wir haben gegen die Schweden zum Schluss aufgemacht, da kann man auch ein paar Dinger kassieren. Fehler wurden vorher gemacht.“
Trainer Sturm analysierte ähnlich: „Wir haben 35 Minuten gut gespielt und waren auch dank Thomas Greiss voll in der Partie. Dann haben wir kurz geschlafen und uns die Arbeit kaputt gemacht.“
Das soll gegen die Russen besser laufen. Sturm weiß: „Gegen die Top-Teams brauchst du eine Top-Leistung, etwas Glück und einen Top-Torhüter, der dir ein paar gute Schüsse rausholt. Zwei von drei Dingen können wir beeinflussen.“