Ursula von der Leyen kämpft um ihren Job!
Bundeswehr-Skandal: Ministerin gesteht Fehler. Kreuzfeuer der Kritik immer heftiger
Berlin – Es wird eng für Ursula von der Leyen. Immer ruppiger werden im Bundeswehr-Skandal die Angriffe auf die Bundesverteidigungsministerin. Auslöser ist das rechte Netzwerk um die inhaftierten Offiziere Maximilian T. und Franco A., das Anschläge auf Politiker wie Joachim Gauck und Heiko Maas plante.
Von der Leyen, die gestern vom Verteidigungsausschuss des Bundestages „gegrillt“ wurde, räumt inzwischen eigene Fehler und schwere Versäumnisse ein: „Ich werfe mir selber vor, nicht früher und tiefer gegraben zu haben“, gestand sie dem „Stern“. Einen Rücktritt schließt sie allerdings aus: „Ich bin jetzt gefordert, in aller Härte aufzuklären. Ich trage die Gesamtverantwortung für die Bundeswehr und scheue diese Verantwortung nicht.“
Sie gesteht aber auch: „Sie können mir ankreiden, nicht früher und energischer eingegriffen zu haben. Das kreide ich mir auch selbst an. Aber einen Fall wie Franco A. habe ich mir nicht ausmalen können. Das überstieg meine Fantasie.“
Den Rücktritt der Ministerin fordert dagegen mehr oder weniger unverhohlen SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann: „Franco A. und seine Mitstreiter haben sich ja fast schon so auffällig verhalten, dass man es gar nicht übersehen konnte. Es ist trotzdem weggeschaut worden, dafür muss die Ministerin die Verantwortung übernehmen.“
Von der Leyen kündigte indes tiefgreifende Reformen für ihre Truppe an: „Wir haben einen Prozess in der Bundeswehr, den wir gemeinsam gehen müssen. Vom Rekruten zum General, vom Referenten zur Ministerin.“Es gehe um die innere Führung, das Wehrdisziplinarwesen, um die politische Bildung von Soldaten.