Die Logenbrüder tragen Smoking und weiße Fliege
Die geheimnisvollen Rituale der Freimaurer. Sie selbst reden nicht drüber. Jedes Mitglied ist zum Schweigen angehalten. Und doch sind inzwischen Details der Abläufe bekannt. Welche, lesen Sie hier:
Wird ein neues Mitglied in die Gemeinschaft eingeführt, wird der Neuling zunächst mit verbundenen Augen in einen Nebenraum geführt, wo er ein letztes Mal darüber nachdenken kann, ob er wirklich beitreten will. Nach einiger Zeit öffnet sich die Tür zum „Tempel“, wo die Logenbrüder bei Kerzenschein warten. Sie alle tragen Smoking, Zylinder, weiße Fliege, weiße Handschuhe und einen Schurz.
Es erklingt die Arie des Sarastro aus Mozarts „Zauberflöte“. Während dem Neuling die Augenbinde abgenommen wird, sprechen die anderen die Losung: „Was das Licht für die Augen, ist die Wahrheit für den Geist“.
Wöchentlich finden Logensitzungen statt, die auf immer gleiche Weise ablaufen – es handelt sich um ein Jahrhunderte altes Brauchtum. Bei Kerzenschein werden altüberlieferte Texte gesprochen und bestimmte Gesten ausgeführt. Ein sogenannter „Arbeitsteppich“wird aufgedeckt, der die Symbole der Freimaurer zeigt. Es gibt Musik, ein Bruder hält eine Rede. Ein feierlicher, meditativer Ablauf, der den Mitgliedern dabei helfen soll, die Hektik des Alltags hinter sich zu lassen. Ein Experte nannte das Ganze mal überspitzt „eine Art abendländisches Yoga“.
Die Sitzung schließt mit der Formel: „Geht zurück in die Welt und bewährt Euch als Freimaurer, wehret dem Unrecht, wo es sich zeigt, kehrt niemals der Not und dem Elend den Rücken.“