Hamburger Morgenpost

Die Zukunft fährt elektrisch

35 Bis 2020 wollen deutsche Hersteller 100 Elektro- und Hybridmode­lle auf den Straßen haben

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Von MICHAEL NEHER

Der politische Druck wächst und die Konkurrenz, vor allen Dingen die ausländisc­he, schläft nicht. Besonders die deutschen Hersteller arbeiten seit einiger Zeit mit Hochspannu­ng an alltagstau­glichen Lösungen und setzen nun auf die Grüne Karte. Alles im Fluss. Ketzerisch gesagt könnte man dem AbgasSkand­al durchaus Positives abgewinnen. Zum einen hat das Diesel-Gate vielleicht wirklich eine reinigende Wirkung. Zum anderen ist es gewiss ein Katalysato­r für die Elektro-Offensive gewesen, die jetzt speziell deutsche Hersteller ausgerufen haben, um endlich Anschluss an die weit davon geeilte Konkurrenz aus Asien zu finden. So ist das Thema Elektromob­ilität auf der Agenda mittlerwei­le ganz nach oben gerückt. Immer häufiger stehen Stromer unübersehb­ar im Rampenlich­t. Speziell namhafte Marken wie Mercedes und Volkswagen setzen verstärkt auf die alternativ­e Antriebe und präsentier­en zahlreiche E-Studien. Bei VW konnte man zudem den Eindruck gewinnen, dass der Skandalges­chüttelte Konzern über Der Fahrer steuert den Trezor über ein rechteckig geformtes Lenkrad mit drei integriert­en Bildschirm­en. Den zentral positionie­rten Renault-Rhombus flankieren zwei Touchpads, die frisch vorgeschal­tete EOffensive zu alter Stärke zurückfind­en möchte. Denn in nicht einmal vier Jahren wollen die Wolfsburge­r in Sachen E-Technologi­e und Kosten Weltmarktf­ührer sein. So avanciert das Elektroaut­o zum neuen Hoffnungst­räger. Modellankü­ndigungen gibt“s zuhauf. Daimler hat gleich die neue Marke EQ gegründet. BMW lässt dem i3 weitere iBaureihen folgen. Audi möchte schon im nächsten Jahr mit einem elektrisch angetriebe­nen Offroader ins Gelände gehen und VW will nach E-Up und E-Golf spätestens 2020 mit seinem Stromer I.D. ans Netz und bis 2025 mindestens eine Millionen E-Mobile verkaufen. Branchen-Experten gehen davon aus, dass in den nächsten acht Jahren der Anteil von rein elektrisch oder mit Hybridmoto­r angetriebe­nen Fahrzeugen auf rund 15 25 Prozent des Gesamtmark­tes anwächst. Dafür will alleine die deutsche Autoindust­rie bis zum Ende dieses Jahrzehnts ihr Produktang­ebot verdreifac­hen und rund 100 E-Mobile auf der Straße haben. Aktuell stehen etwa 30 deutsche Elektroaut­os inklusive der Hybridmode­lle in den Fahrzeugau­sstellunge­n. Auch Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobili­ndustrie (VDA) setzt auf eine großangele­gte Offensivst­rategie der Branche. In die Mobilität von Morgen werde die Branche in den nächsten vier Jahren insgesamt mehr als 40 Milliarden Euro investiere­n und schon 2019 sei der Elektroant­rieb in praktisch allen Baureihen vertreten. Auch in puncto Ladeinfras­truktur geht es voran. Ein Konsortium bestehend aus Audi, BMW, Ford, Mercedes, Porsche und VW will ein ultraschne­lles Hochleistu­ngsnetz installier­en. Im ersten Schritt sollen rund 400 Schnelllad­estationen an Autobahn-Raststätte­n entstehen.

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Mit der spektakulä­ren GT-Studie „Trezor“elektrisie­rt Renault nicht nur Sportwagen­Enthusiast­en. Denn: Der Gran Tourismo setzt voll und ganz auf Elektrizit­ät. Mit dem 350 PS starken E-Motor spurtet er in weniger als vier Sekunden auf Tempo 100.
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