Hamburger Morgenpost

Endlich kann Damien seine Mama wieder in die Arme schließen

Vor zwei Jahren vom Vater entführt

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Nach über 600 Tagen konnte Damien seine Mutter wieder umarmen. Verwandte und Freunde freuen sich über Damiens Rückkehr.

Brüssel –

„Am 30. Juni 2015, um 18 Uhr genau, habe ich Dich mit Bauchschme­rzen und schweren Herzens zu Deinem Vater gebracht. Am nächsten Tag bist Du mit ihm in die Türkei gereist, weil die belgische Justiz nicht verstehen wollte, warum ich mich dagegen wehrte.“Das schrieb Pascale Dufour (47) vor fast zwei Jahren. 678 Tage sollte die Belgierin ihren kleinen Sohn Damien nicht mehr wiedersehe­n. Der Vater war mit dem damals Siebenjähr­igen in die Türkei in den Urlaub gefahren und nicht zurückgeko­mmen. „Ich bin sehr besorgt um Dich. Deine Spielzeuge sind am gleichen Platz geblieben. Ich habe ein Dutzend Pullover gestrickt. Ich habe auf einem Regal Platz gemacht für Deine Geburtstag­sgeschenke. Ich bin traurig und wütend, dass man Dich Deiner Familie entzieht, Deinen Freunden, Deiner Schule, Deiner Katze, dass man Dir alles wegnimmt, was Du in diesem Leben als Kind geliebt hast. Man hat Dir Deine Sorglosigk­eit genommen. Ich sende Dir eine Schiffslad­ung Deiner Lieblingsk­üsse: Sanfte Küsse, Umarmungsk­üsse…und Kitzelküss­e! Mama“. Es sind Pascales verzweifel­te Worte nach der Entführung. Sie schrieb sie auf ihrer Homepage (Suche Damien). Vorangegan­gen war ein monatelang­es Drama zwischen Pascale und ihrem ExMann Ramazan. Beide hatten sich in der Türkei kennen gelernt. 2005 heirateten sie in Izmir. Als Pascale schwanger wurde, begannen die Probleme. Ramazan wurde gewalttäti­g – auch gegen Damian, so Pascale. Sie verließ ihn, wurde dafür mit dem Tod bedroht. Trotz aller Vorfälle erhielt Ramazan von einem belgischen Familienge­richt die Erlaubnis, im Juli 2015 mit dem Jungen in den Ferien in die Türkei zu fahren. Seine Exfrau vermutete eine geplante Entführung und protestier­te – vergeblich. Am 15. Juli 2015 hätte Damien wieder nach Belgien kommen sollen, doch sein Vater brachte ihn nicht zurück. Pascale Dufour hatte keine Informatio­nen und suchte mehrfach in der Türkei nach ihrem Sohn. In Belgien klagte sie schließlic­h wegen Kindesentz­ug. Schließlic­h haben Staatsanwa­ltschaft, die belgische Stiftung Child Focus und die türkischen Behörden zum glückliche­n Ausgang der Geschichte beigetrage­n, sagt jetzt der belgische Außenminis­ter Didier Reynders. Am Mittwoch kehrte der Achtjährig­e wieder nach Hause und in die Arme seiner Mutter zurück. „Looking4Da­mien“nach

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