Die Auferstehung
Pierre-Michel Lasogga trifft nach über einem Jahr Pause
Wunder gibt es immer wieder. Erst recht beim HSV. Gemeint ist damit nicht das überlebenswichtige 1:1 auf Schalke, sondern der Torschütze. Pierre-Michel Lasogga, vor drei Jahren noch der Retter, in dieser Saison kaum auf dem Platz zu sehen und fast schon weg. Nun die irre Auferstehung als Joker und Held.
Fünf Einsätze über insgesamt 85 Minuten. So sah die Lasogga-Bilanz in diesem Jahr vor dem Schalke-Spiel aus. Der Angreifer spielte im Abstiegskampf auf dem Rasen keine Rolle, wurde in zwei Spielen sogar auf die Tribüne geschickt. Keine leichte Situation. Doch Lasogga reagierte nicht mit schlechter Laune. Er haute sich im Training weiter voll rein, ließ den Kopf nie hängen. Fünf Minuten reichten ihm nun auf Schalke, um wieder zum Helden zu werden. Sein erster Treffer in der Bundesliga nach über einem Jahr Durststrecke. „Natürlich tut es gut, dem Team zu helfen. Es ist eine große Last von meinen Schultern gefallen. Als Stürmer will ich immer mit Toren helfen. Das hat zuletzt nicht geklappt. Es war ein Scheiß-Jahr für mich“, so Lasogga, der sein Tor den Fans widmete. Riesengroß war der Jubel seiner Kollegen. „Wir sind total happy für Pierre. Er hat nie aufgegeben, sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt“, sagte Dennis Diekmeier. Christian Mathenia: „Es freut mich total für ihn, weil er vom Typ her perfekt zu uns passt. Er hat die ganze Zeit, in der er nicht gespielt hat und teilweise sogar auf der Tribüne saß, immer gute Stimmung reingebracht.“
Eine Einschätzung, die Markus Gisdol nur unterstreichen kann. Seine Erklärung: „Eine Mannschaft funktioniert nicht, wenn du nur elf Spieler hast, die gut gelaunt sind, weil sie gespielt haben. Eine Mannschaft funktioniert auch dadurch, dass Spieler, die mal schlechter drauf sind, das akzeptieren und trotzdem alles für das Team einbringen. Dass ’Lasso’ nicht die tollsten Leistungen in den vorangegangenen Wochen gebracht hat, ist kein Geheimnis. Er hat sich aber nie hängen lassen.“