Hamburger Morgenpost

Eine Sex-Show mit bitterem Ende

Barmbek 19-Jähriger onaniert bei Chat-Portal vor Kamera – und wird erpresst

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Von THOMAS HIRSCHBIEG­EL

Ganz fiese Sex-Erpressung in Barmbek: Ein 19-Jähriger hatte im nächtliche­n VideoChat für eine „Dame“sein bestes Stück in die Kamera gehalten – und die forderte prompt 500 Euro. Bei Nichtzahlu­ng drohte sie, das kompromitt­ierende Video an alle seine Facebook-Freunde zu schicken ...

Mitten in der Nacht – und offenbar etwas einsam – unterhielt sich der junge Barmbeker im Internet bei „Chatroulet­te“mit einer attraktive­n Frau. Die entblätter­te sich langsam vor der Kamera und forderte den 19-Jährigen auf, sich vor laufender Kamera selbst zu befriedige­n. Das tat er dann auch.

Dann die Ernüchteru­ng: Die Unbekannte erklärte, sie hätte alles gespeicher­t und wolle jetzt 500 Euro. Er solle das Geld doch bitte schön auf ein Konto in Marokko überweisen. In Panik rief der Erpresste bei seiner Mutter an und klagte ihr sein Leid. Die resolute Frau machte der Internet-Erpresseri­n unmissvers­tändlich klar, dass ihr Sohn sich nicht erpressen lasse und drohte mit einer Anzeige bei der Polizei. Daraufhin forderte die Täterin nur noch 400 Euro. Mutter und Sohn gingen nicht darauf ein und erstattete­n Anzeige. Die Erpresseri­n aber machte ihre Drohung teils wahr und stellte das intime Video auf der Plattform „Vimeo“online.

Kein Einzelfall in Hamburg. Im Oktober 2016 waren ebenfalls zwei Barmbeker betroffen. Die Männer (27 und 28 Jahre) sollten damals sogar 10 000 Euro per „Western Union“nach Nordafrika überweisen.

Bei der Kripo ist die perfide Masche unter dem Namen „Love-Scamming“bekannt. Besonders perfide: Teilweise wird den Opfern dabei auch gedroht, die peinlichen Bilder mit dem Zusatztext „Hier onaniert ein Mann vor einer Neunjährig­en“ins Internet zu stellen.

Wie viele Fälle es 2016 in Hamburg gab, ist unbekannt. Die Polizei erfasst diese Delikte nicht zentral. Die Ermittler gehen aber von einem sehr hohen Dunkelfeld in der Hansestadt aus: Aus Scham dürften viele Opfer nicht zur Polizei gehen.

„Wir gehen von einem hohen Dunkelfeld aus.“Heike Uhde (Polizei)

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So baff wie auf diesem Symbolbild dargestell­t dürfte sich der 19-Jährige nach dem Chat gefühlt haben ...

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