Schwelgen mit der grauen Schmalzlocke
Bryan Ferry begeistert 2400 Fans
„I was dreaming of the past, and my heart was beating fast …“, schmelzt
Und die lässig-verführerische Stimme lässt die fast 2400 Besucher im ausverkauften Mehr!-Theater in seligen Jugenderinnerungen versinken. Damals, als und ihr Kopf und König des melancholischen Artrock sich mit ihrem Gespür für die Schönheit der Klänge nicht allein in die Herzen der Damen spielten. Da fragt sich so mancher der Generation 50+ im Publikum: Wieso sieht dieser schmalzlockige Gentleman des Pop auch mit 71 Jahren noch so verdammt gut aus, kann sogar ein üppig mit Blumen besticktes Seidenjackett tragen, ohne peinlich zu wirken?
Stil zeichnet den Commander of the British Empire an diesem Mittwoch aber nicht nur bei der Wahl seiner Anzüge aus: Die großartige, neunköpfige Band breitet Ferry einen fein gewobenen Klangteppich aus, auf dem
Bryan Ferry. Roxy Music
der Dandy mit den grauen Schläfen seine unverwechselbare, leicht heisere Stimme dahinschlendern lässt.
Vor allem in alten Songs wie „More Than This“oder „Avalon“– sein neues Schaffen lässt der Brite links liegen. Stattdessen gibt es Coverversionen von und recht kurz, doch dafür in fast jeder Zeile ein Ereignis – vor allem für das in Erinnerungen schwelgende Publikum.
Neil Young: Bob Dylan