Feuer frei!
Müller kann die „Wölfe“jagen“
Das Knie hält! Top-Star meldet sich für das Finale fit. Lasogga fällt aus. Ekdal und Hunt im Wettlauf gegen die Zeit
Und plötzlich werden alle Sorgen wieder vom Optimismus weggeblasen. Ein einziger Körperteil ist es, der in dieser Woche über das Seelenkostüm des HSV herrscht, so scheint es zu sein. Insofern ist derzeit wieder alles im Lot – denn Nicolai Müllers linkes Knie hält! Alles deutet darauf hin, dass der Angreifer morgen gegen Wolfsburg spielen kann. Um 15.58 Uhr war es an der Zeit, mal kräftig durchzupusten. Tatsächlich, er war dabei. Keine 30 Stunden, nachdem Müller den HSVAnhang gedanklich in die Hölle geschickt hatte, ließ er ihn wieder aufatmen und marschierte gemeinsam mit seinen Kollegen auf den Sportplatz „In der Ahe“. Rotenburg und das Kurztrainingslager sollen die Hoffnung des HSV auf den Klassenerhalt realistischer machen. Sie taten es. Schon gestern. Müller ist zurück – und der HSV atmet auf. Tags zuvor noch brach er die Einheit ab, eine neuerliche Bänderverletzung im linken Knie aber konnte von den Ärzten ausgeschlossen werden. „Das Band hat keinen Schaden genommen“, ließ Trainer Markus Gisdol wissen. Müller ließ später Taten folgen, stand die komplette 60 Minuten lange Einheit durch. Sah gut aus, was der 29-Jährige da andeutete. Zwar hielt er sich im Trainingsspiel aus den gröbsten Zweikämpfen raus, die Botschaft aber war klar: Müller, der in Rotenburg permanent behandelt wird, dürfte bereit sein, sich morgen auf die „Wölfe“zu stürzen. Während bei Müller wohl nur noch unklar ist, ob er von Beginn an oder als Joker zum Einsatz kommt, wird ein anderer Hoffnungsträger definitiv fehlen. PierreMichel Lasogga, der wie Müller am Mittwoch das Training hatte abbrechen müssen, fällt mit einer Adduktorenverletzung definitiv aus. Albin Ekdal und Aaron Hunt hingegen kämpfen noch um einen Kaderplatz, mischten gestern nur wenige Minuten mit. Tendenz: Ekdal könnte es schaffen, für Hunt wird’s eng.
Müller aber macht allen Mut. Die erste richtig gute Nachricht aus der Idylle Rotenburgs, die bis heute Abend noch die Hektik Hamburgs verdrängen soll. „Wir wollen uns ein bisschen zurückziehen und eng beieinander sein“, begründete Gisdol die erneute Reise an die Wümme. „Der Wunsch kam auch aus der Mannschaft und ich bin froh über diese Möglichkeit.“Seit gestern mit einem noch besseren Bauchgefühl als zuvor.