Hamburger Morgenpost

Hat jemand die Großdisco abgefackel­t?

Wedel Feuer-Inferno richtet Millionens­chaden an. 220 Feuerwehrm­änner bekämpfen die Flammen

- Von DANIEL GÖZÜBÜYÜK

In der Nacht zu Donnerstag sorgte ein FlammenInf­erno für Aufruhr in Wedel. Im Gebäudekom­plex der ehemaligen Großraumdi­skothek „Maxx Music Hall“kam es zu einem verheerend­en Großbrand. Der Schaden gehe in die Millionen.

Die Anwohner und Betreiber sind in Schockstar­re. Das Gebäudekom­plex an der Rissener Straße ist komplett ausgebrann­t. Restaurant­s, Autovermie­tungen, eine Spielhalle und eine Diskothek – sie alle sind von dem verheerend­en Feuer betroffen.

Draußen sitzen vereinzelt die Betreiber. Sie hocken auf Bordsteine­n, sitzen auf der Bank einer Bushaltest­elle, einige werden von Freunden und Verwandten getröstet. Es herrscht bedrückte Stimmung. Der Chef des beliebten Restaurant­s „Shanghai Palace“sagt niedergesc­hlagen: „Es ist eine Katastroph­e. Ich bin fassungslo­s.“

Das Feuer hat sich vom Dachstuhl aus über beide Stockwerke des Gebäudes mit einer Grundfläch­e von knapp 2000 Quadratmet­ern ausgebreit­et. Einsatzkrä­fte der Feuerwehr bekämpften seit 3 Uhr das Flammen-Inferno. Vermutlich gehe der Schaden in die Millionen, sagte ein Polizeispr­echer.

Angrenzend­e Gebäude und die S-Bahn seien nicht gefährdet gewesen. Zum Zeitpunkt des Brandes waren zum Glück keine Menschen in dem Gebäude. Zwei Feuerwehrl­eute wurden verletzt. Sie mussten

„Es ist eine Katastroph­e. Ich bin fassungslo­s.“

Chef des „Shanghai Palace“

mit einer leichten Rauchvergi­ftung und Kreislaufp­roblemen ins Krankenhau­s eingeliefe­rt werden.

Die Löscharbei­ten zogen sich bis zum gestrigen Nachmittag hin. Besonders ungünstig war die Tatsache, dass das Dach aus langen Blechplatt­en besteht, die eingebroch­en sind. Sie versperren die Sicht auf noch vorhandene Glutnester im Dachstuhl. Die Feuerwehr musste mit spezieller Gerätschaf­t und Kränen die Platten anheben, um so die restlichen Nester löschen zu können.

Die Großraumdi­sco war bis zu ihrer Schließung im Jahr 2013 ein beliebter Magnet für ein feierwütig­es Publikum und über die Stadtgrenz­en hinaus bekannt. Seitdem wechselten fast jährlich die Besitzer. Zuletzt wurde im Februar der „Viva Event Club“eröffnet.

Hinter vorgehalte­ner Hand wird viel getuschelt. Einige Anwohner mutmaßen, dass es sich vielleicht um Brandstift­ung gehandelt haben könnte. Aber bisher handelt es sich nur um Spekulatio­nen. Die Polizei ermittelt ausdrückli­ch in alle Richtungen. Noch haben sich die Beamten zu einer möglichen Brandursac­he nicht geäußert.

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Der in Flammen stehende Gebäudekom­plex. Mehr als zwölf Stunden war die Feuerwehr im Einsatz.
 ??  ?? Insgesamt 220 Einsatzkrä­fte der Feuerwehr bekämpften das Feuer an der Rissener Straße.
Insgesamt 220 Einsatzkrä­fte der Feuerwehr bekämpften das Feuer an der Rissener Straße.

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