Auf ihre Start-ups fliegen die Stars
„Bolzplatzkind“und „Tellem Caps“: Das sind die Hamburger, die hinter den abgefahrenen Mode-Labels stecken
Bolzplatzkind“und „Tellem Caps“– diese beiden Labels mischen zurzeit die Hamburger Modeszene auf. Wer hinter den erfolgreichen Start-ups steckt, die sich auch bei Fußballstars immer größerer Beliebtheit erfreuen? Die MOPO hat die Gründer getroffen.
Henoch Förster sitzt in seinem Büro in Groß Borstel und denkt an die wohl stressigste Zeit seines Lebens zurück. Die Zeit, in der er, der Gründer von „Bolzplatzkind“, auf dem Dachboden seiner Mutter in Eppendorf bis in die späte Nacht hinein Pakete verpackte und eigenständig zur Post brachte. „Das ging von morgens 7 Uhr bis Mitternacht so – danach bin ich todmüde ins Bett gefallen“, sagt der 31-jährige Unternehmer, der in Bad Oldesloe
geboren und im Herzogtum Lauenburg aufgewachsen ist. Der Aufwand sollte sich lohnen. Denn „Bolzplatzkind“wird mittlerweile von vielen Fußball-Stars getragen. Marco Reus, Julian Weigl, René Adler, Nicolai Müller, Tim
Wiese – die Liste ist lang. Auch die TV-Sternchen Anna
Kraft und Laura Wontorra, Moderator Daniel Aminati oder Comedian Luke Mockridge sind Bolzplatzkinder.
„Ein Fußball, zwei Tore, eine Packung Eistee – mehr brauchte es nicht, um glücklich zu sein“, erzählt Förster, der seine Kindheit überwiegend auf Bolzplätzen verbrachte. Das veranlasste den HSV-Fan dazu, sein selbst kreiertes Wort „Bolzplatzkind“zu einer Marke zu machen. Im September 2015 ging er mit seinem Modelabel an den Start.
Mittlerweile muss Förster nicht mehr selbst auf dem Dachboden schuften. Das Geschäft boomt. „Zunächst wollte ich ein Shirt pro Tag verkaufen, jetzt sind es 15 im Schnitt“, sagt der Jungunternehmer, der neben Shirts auch Caps, Pullis, Sweatshirts und Jogginghosen im Angebot hat. Seine ExFreundin sucht die FarbKombinationen aus. Die Artikel kommen aus Bangladesch, sind fair gehandelt und nachhaltig produziert. Förster: „Mir ist es wichtig, dass wir gute nachhaltige Ware verkaufen. Wir sollten alle ökologischer denken.“Seine Vision? „Ich will den Geist des Bolzplatzes in die weite Welt hinaustragen.“Sein Traum? „Ich möchte das Wort Bolzplatzkind salonfähig machen – auch in den USA.“Ein weiteres Hamburger Start-up, das die Modeszene aufmischt, ist „Tellem Caps“. „Trag, was du erzählen willst“, so lautet der Slogan des 2015 gegründeten Unternehmens. Hinter dem Label stecken drei kreative Köpfe: Nicola Kröger (26), Stefan Wolk (26) und Timo Dietterich (27). Dietterich ist Inhaber der Marke, die sich auf Kopfbedeckungen spezialisiert – und er ist selbst leiden-