Drama an der „Dickeluft“
Zoff um irreguläres Tor bei Eintrachts Pokal-Sieg. HR fühlt sich „angeschissen“
Von FOLKE HAVEKOST und DIRK SCHNEIDER
Jubelstürme und Wutausbrüche. Beim Hamburger PokalFinale kochten die Emotionen hoch. Ein falsches Tor hat Eintracht Norderstedt den Weg zum Pokalsieg geebnet. „Wir fühlen uns angeschissen“, klagte Halstenbeks Präsident Hans-Jürgen Stammer mit Tränen in den Augen, nachdem der Außenseiter 1:2 nach Verlängerung verloren hatte.
Der Oberliga-Absteiger führte durch Sebastian Krabbes (51.) bis in die Nachspielzeit, als der Regionalligist einen letzten langen Ball in den Strafraum schlug. Halstenbeks Keeper Mirko Oest griff sich in der Luft die Kugel und wurde von Jan Lüneburg umgerempelt – den freien Ball schob Linus Meyer zum 1:1 ein. Referee Thorsten Bliesch gab das Tor und erntete dafür ein Pfeifkonzert der 3200 Zuschauer an der Hoheluft, auf der fortan dicke Luft herrschte. In der Verlängerung traf zu allem Überfluss noch Jan-Philipp Rose eine Minute vor Schluss zum Sieg des Favoriten.
„Ich habe den Ball klar in der Hand und Lüneburg springt mir ins Gesicht. Wie kann man so etwas nicht pfeifen, das ist eine Frechheit“, klagte Oest, während Schiri Bliesch sich unter Bierbecherwürfen und „Schieber“Rufen in die Kabine flüchtete.
Norderstedts Lüneburg räumte ein: „Ich bin rückwärts auf ihn zugelaufen, habe auf ein Foul von ihm spekuliert. Wenn er den Ball in der Hand hatte, war's ein Foul.“Er und seine Mitspieler feierten in „Jubel, Double, Heiterkeit“-T-Shirts.
Auf der anderen Seite herrschten Wut und Traurigkeit. „Wir waren mit beiden Händen am Pokal und dann fällt so eine Entscheidung“, haderte Halstenbeks Kapitän Yannick Sottorf. „Das ist einfach nur sehr, sehr bitter.“