Hamburger Morgenpost

Party am Ende der Welt

Die britischen Indierocke­r The Kooks sorgten sogar in der Sporthalle für Stimmung

- Von SIMONE DECKNER

Das ist am Ende der Welt“, ächzt der Busfahrer, aber die Alsterdorf­er Sporthalle ist Spott ja gewohnt: Rumpelsoun­ds, nerviges Echo, eine Athmo wie bei der Spartakiad­e. Da müssen schon Bands wie die Kooks kommen und einfach alle Gegebenhei­ten ignorieren, dann geht's.

Sänger Luke Pritchard dreht von Minute eins voll auf, als sei draußen noch 2006: „Eddie's Gun“, „You Don't Love Me“; warum mit den Hits warten?

Der 32-Jährige hat das schwarz-silbern-gestreifte­n Lurex-Jäckchen seiner Oma übergeworf­en, tänzelt, lacht, gibt Stoff. Wirklich gut bei Stimme, der Mann. Und so höflich: Gefühlte 54 Mal erkundigt er sich nach dem Wohlbefind­en des Publikums („How You're All Feeling?“), sorgt sich besonders um die auf den hinteren Rängen („Are you still alive?“). Das Schöne: Man nimmt es ihm ab. Ebenso wie die mitfühlend­en Worte für die Familien der Opfer von Manchester.

Bestens gealterte Hits wie „Seaside“und „Ooh La“werden ebenso abgefeiert wie neuere, funklastig­ere Songs („Down“). Die Kooks schaffen es, in 90 Minuten die sterile Halle vergessen zu lassen. Um einen herum drehen die Fans Pirouetten, singen und knutschen. Die Älteren schwenken sogar Feuerzeuge. Bei der Zugabe „Naive“ist Pritchard sichtlich bewegt von so viel Hingabe. Gar nicht mal so übel, Dienstags am Ende der Welt.

 ??  ?? Ließen das Publikum die Sporthalle­n-Atmosphäre vergessen: Die Kooks in Hamburg auf der Bühne
Ließen das Publikum die Sporthalle­n-Atmosphäre vergessen: Die Kooks in Hamburg auf der Bühne

Newspapers in German

Newspapers from Germany