Party am Ende der Welt
Die britischen Indierocker The Kooks sorgten sogar in der Sporthalle für Stimmung
Das ist am Ende der Welt“, ächzt der Busfahrer, aber die Alsterdorfer Sporthalle ist Spott ja gewohnt: Rumpelsounds, nerviges Echo, eine Athmo wie bei der Spartakiade. Da müssen schon Bands wie die Kooks kommen und einfach alle Gegebenheiten ignorieren, dann geht's.
Sänger Luke Pritchard dreht von Minute eins voll auf, als sei draußen noch 2006: „Eddie's Gun“, „You Don't Love Me“; warum mit den Hits warten?
Der 32-Jährige hat das schwarz-silbern-gestreiften Lurex-Jäckchen seiner Oma übergeworfen, tänzelt, lacht, gibt Stoff. Wirklich gut bei Stimme, der Mann. Und so höflich: Gefühlte 54 Mal erkundigt er sich nach dem Wohlbefinden des Publikums („How You're All Feeling?“), sorgt sich besonders um die auf den hinteren Rängen („Are you still alive?“). Das Schöne: Man nimmt es ihm ab. Ebenso wie die mitfühlenden Worte für die Familien der Opfer von Manchester.
Bestens gealterte Hits wie „Seaside“und „Ooh La“werden ebenso abgefeiert wie neuere, funklastigere Songs („Down“). Die Kooks schaffen es, in 90 Minuten die sterile Halle vergessen zu lassen. Um einen herum drehen die Fans Pirouetten, singen und knutschen. Die Älteren schwenken sogar Feuerzeuge. Bei der Zugabe „Naive“ist Pritchard sichtlich bewegt von so viel Hingabe. Gar nicht mal so übel, Dienstags am Ende der Welt.