Eine Stadt in Angst vor dem Feuerteufel
Schwarzenbek Acht Mal wurden in kurzer Zeit Autos abgefackelt
Von THOMAS HIRSCHBIEGEL und TIMO JANN
Eine Kleinstadt in Sorge: Bereits acht Mal hat ein Feuerteufel in diesem Jahr im beschaulichen Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg) schon Autos angesteckt. Und die Polizei hat noch immer keinerlei Hinweise auf die Täter.
„Langsam wird es wirklich kritisch“, erklärt Schwarzenbeks Feuerwehrchef Thorsten Bettin. Er und seine Retter sind derzeit massiv gefordert, allein im Mai absolvierten sie 15 Einsätze. Extrem viele für einen kleinen Ort wie Schwarzenbek.
Fast wäre in der Nacht zu Freitag auch noch ein Carport mit gleich mehreren parkenden Autos darin abgebrannt. Gegen 2.20 Uhr war ein BMW in Flammen aufgegangen – zum Glück setzte sich der Wagen jedoch von alleine in Bewegung und rollte einige Meter. So konnten die Flammen schließlich nicht auf den Carport übergreifen und es brannte nur der an der Albert-Schweitzer-Allee geparkte BMW völlig aus. Schaden: rund 10 000 Euro. Kaum einen Kilometer Luftlinie entfernt hatte 24 Stunden zuvor an der Thomas-Mann-Straße ein Mercedes in Flammen gestanden. Der Schaden: 30 000 Euro.
Auf MOPO-Nachfrage erklärte Gerd Dietel von der zuständigen Polizeidirektion Ratzeburg, dass seit dem 1. Januar in Schwarzenbek acht Fahrzeuge angezündet, sechs weitere Autos durch die Flammen beschädigt wurden. Der Hauptkommissar: „Es gibt momentan eine Häufung. Ob es sich um eine Serie handelt, steht nicht fest.“
Der Polizeisprecher erklärte, man habe derzeit auch keine Hinweise darauf, dass die Fahrzeugbrände in Schwarzenbek in Zusammenhang mit ähnlichen Taten im nahen Geesthacht und in Lauenburg stehen könnten.
In Geesthacht hatten zuletzt in der Nacht zum Mittwoch fünf Autos gebrannt. Die Polizei bittet nun um Hinweise auf die Feuerteufel unter Tel. (04152) 800 30. Der BMW war nicht mehr zu retten. Die Feuerwehr konnte nur noch ein Übergreifen der Flammen auf weitere Fahrzeuge verhindern.