Riesen-Wirbel auf dem Jupiter
NASA-Sonde „Juno“entdeckt an den Polen des Planeten gigantische Stürme
Washington – Mächtig was los auf dem Jupiter! An den Polen des Riesenplaneten toben gigantische Wirbelstürme. Woher wir das wissen? Von „Juno“, der Raumsonde, die nach langer Anreise neue Daten und faszinierende Bilder von dem Gasriesen lieferte.
Im Sommer 2011 war „Juno“gestartet, im vergangenen Juli traf die Sonde der US-Raumfahrtbehörde NASA beim Riesenplaneten ein und näherte sich den Jupiter-Wolken bis auf rund 3400 Kilometer. Damit bietet sie unerreichte Einblicke in die dichte Atmosphäre des Gasriesen. Und so konnten Wissenschaftler nach Auswertung der Daten der ersten Überflüge jetzt feststellen: Die Atmosphäre in den Polarregionen des Gasriesen ist viel turbulenter als erwartet. Wirbelstürme mit bis zu 1400 Kilometern Durchmesser toben dort.
„Juno“erspähte ein chaotisches Muster von Wirbelstürmen. Dadurch unterscheidet sich Jupiter deutlich von seinem Nachbarn Saturn. Die Raumsonde lieferte auch unerwartete Hinweise auf große Mengen Ammoniak, die aus der Tiefe der Jupiter-Atmosphäre heraufquellen und riesige Wettersysteme bilden, wie Forscher vom Southwest Research Institute im texanischen San Antonio berichten.
Überrascht hat die Wissenschaftler auch das Magnetfeld des Gasriesen, weil es viel stärker ist als erwartet. Es erreicht rund die zehnfache Stärke des Erdmagnetfelds, wie die Messungen der Sonde zeigen. Innerhalb der sogenannten Magnetosphäre des Jupiters, also im Einflussbereich seines Magnetfelds, wurden Schauer schneller kosmischer Elektronen beobachtet, die vermutlich die Ursache der enormen Polarlichter sind, die „Juno“im ultravioletten und Infrarot-Licht aufgezeichnet hat.
Ihre Messungen wird die Raumsonde noch bis Februar 2018 fortsetzen.