Zurück im Glück
Kapitän nach 392 Tagen wieder in der Arsenal-Startelf – und am Ende FA-Cup-Sieger
Als Per Mertesacker aus den Händen von Prinz William den FA Cup empfing, war nicht nur seine Leidenszeit endlich vorbei. Der gesamte FC Arsenal atmete auf. Eine verkorkste Saison endete mit dem 13. Pokaltitel, Mertesackers VerletzungsArie mit dem Moment im Rampenlicht von Wembley.
„Vor zwei Wochen war ich schon im Urlaub. Ich habe nicht mehr daran geglaubt zu spielen. Ich habe keinen Druck gespürt nach einem Jahr an der Seitenlinie. Aber ich habe es noch drauf “, sagte Weltmeister Mertesacker nach dem Finalsieg gegen den Stadtrivalen und Meister FC Chelsea (2:1).
Neben den Torschützen Alexis Sanchez und Aaron Ramsey war Mertesacker der X-Faktor im Spiel der „Gunners“. Auch Mittelfeld-Regisseur Mesut Özil spielte auffällig, vergab allerdings in der Schlussphase die Chance zum 3:1, als er nur den Pfosten traf.
Mit seiner Erfahrung und fehlerlosem Stellungsspiel trieb Mertesacker die Angreifer der „Blues“zur Verzweiflung. Daran änderte auch der zwischenzeitliche Ausgleich von Chelseas Diego Costa nichts; Mertesacker fälschte den Schuss unglücklich ab. „Ich will jede Woche auf diesem Niveau spielen. Keine Ahnung, ob ich das noch kann. Aber je öfter mich die Leute abschreiben, desto stärker werde ich“, stellte der frühere Nationalspieler fest.
Ein Knorpelschaden im Knie war es, der ihn fast die gesamte Saison zum Zuschauen verdammt hatte. Erst im letzten Premier-League-Spiel gegen den FC Everton (3:1) absolvierte er nach Einwechslung seinen ersten Pflichtspiel-Einsatz, im Pokalfinale folgte nach 392 Tagen der Sprung ins kalte Wasser beim Startelf-Comeback.
Das Experiment gelang und Wenger sparte nicht mit Lob für seinen Fels in der Brandung: „Er ist ein fantastisches Vorbild für jeden jungen Fußballer. Was er geleistet hat, ist die Folge seiner unglaublichen Arbeitseinstellung, die er jeden Tag beweist, auch wenn er bis zum Everton-Spiel nicht berücksichtigt worden war.“Nach dem Finale machte sich Mertesacker für den in der Öffentlichkeit angezählten Wenger stark. „Wir haben ihn sehr unterstützt und er uns auch, indem er uns vertraut. Diese Leistung war ein Statement von uns.“