Hamburger Morgenpost

Wirt foltert Einbrecher

Gastronom soll mutmaßlich­en Dieb (24) stundenlan­g mit einem Knüppel traktiert haben

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Von THOMAS HIRSCHBIEG­EL

Der 24-Jährige wurde entführt, gefesselt, geknebelt und dann stundenlan­g gequält: Aus Rache soll ein 35jähriger Gastronom in Harburg einen mutmaßlich­en Einbrecher gefoltert haben. auf die Ordnungshü­ter wollte er sich nicht verlassen, als bei ihm eingebroch­en wurde und Spielautom­aten geknackt wurden. Er nutzte stattdesse­n seine Kontakte im „Harburger Milieu“und bekam tatsächlic­h einen Tipp. Zusammen mit zwei Komplizen (31/37) entführte er den mutmaßlich­en Einbrecher und verschlepp­te ihn in ein Lokal an die Eddelbütte­lstraße (Harburg).

Dort soll er laut Anklage der Staatsanwa­ltschaft das gefesselte Opfer stundenlan­g mit einem Holzknüppe­l übelst traktiert haben. Der junge Mann erlitt Hämatome am ganzen Körper, eine Kopfplatzw­unde und „Schlagmale“an den Extremität­en. 20 000 Euro „Schadenser­satz“forderte der Gastronom von dem 24Jährigen. Um die Tortur zu beenden, willigte das Opfer schließlic­h ein, 10000 Euro zu zahlen. Daraufhin wurde der Verletzte freigelass­en. Der ging zur Polizei. Kurz darauf stürmte das Mobile Einsatzkom­mando das Haus des mutmaßlich­en Folterers in Neugraben-Fischbek. Der Mann wurde verhaftet. Der Haftbefehl ist inzwischen außer Vollzug gesetzt worden. Der 35-Jährige muss sich nun wegen schwerer räuberisch­er Erpressung und gefährlich­er Körperverl­etzung vor Gericht verantwort­en.

Das Opfer erlitt Hämatome am ganzen Körper.

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