Auf die harte Tour
MOPO trifft Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig, die um ihre WM-Form kämpft
Das große Ziel rückt näher: Die BeachvolleyballWM im Juli in Wien. Von ihrer Gold-Form von Rio sind Laura Ludwig und Kira Walkenhorst jedoch noch ein ganzes Stück entfernt. Das Jahr eins nach dem triumphalen Olympiasieg an der Copacabana ist für das Hamburger Beach-Duo alles andere als ein Selbstläufer. Man muss genau hinschauen, um die Narben auf der braunen Haut zu sehen. Fünf kleine helle Stellen an der rechten Schulter, an der Ludwig im Dezember operiert worden war. Doch die Schulter will noch nicht so, wie Ludwig will. Und deswegen kann sie noch nicht so, wie sie eigentlich kann.
„Ich hätte es mir leichter vorgestellt“, räumt die 31Jährige im Gespräch mit der MOPO im Beach-Center des Olympiastützpunktes in Dulsberg ein. Der Genesungsprozess sei „ein hartes Stück mit Höhen und Tiefen“. Es dauert länger als gedacht und erfordert Geduld. „Aber Geduld ist nicht so mein Ding.“
Beim jüngsten Turnier in Moskau schieden die „Golden Girls“bereits im Achtelfinale aus. Acht Wochen sind es bis zur WM in Wien (28. Juli bis 6. August). „Die WM ist das große Ziel. Wir würden gerne auch dieses Jahr einen Titel abgreifen“, sagt Ludwig. „Aber derzeit geht alles step by step. Wir leben im Moment.“
Die gute Laune lässt sich Ludwig dennoch nicht verderben bei dem PR-Termin von Partner „Bridgestone“. Das HSV-Duo ist Botschafter der neuen Kampagne „Verfolge Deinen Traum. Egal was kommt.“Wer an diesem Tag nicht kommt: Walkenhorst. Infekt. Auch das noch. Irgendwas ist immer. So leitet Ludwig das kurze Training eben im Alleingang, laut, lässig, lustig.
Ludwig und Walkenhorst sind wahre Expertinnen im Wegstecken von Rückschlägen. Sie haben aus den Krisen ihrer Karrieren das Beste gemacht – im wahrsten Sinne. Es sollte niemanden wundern, wenn ihnen das auch bei der WM gelänge. Auf die harte Tour. Mal wieder.