Hamburger Morgenpost

Koalition gegen Kerstan

Protest gegen Müll-Gebühr Vereinigun­g nennt Kehr-Geld „unzumutbar­en Mietkosten-Treiber“

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Von SANDRA SCHÄFER

Gesammelte­r Protest gegen die neue Kehr-Gebühr der Umweltbehö­rde. Der Steuerzahl­erbund bezeichnet sie als „schmutzige Sache“, die Wohnungswi­rtschaft hält sie für „nicht zumutbar“, ebenso der Grundeigen­tümerverba­nd. Die Gebühr ist Teil der Sauberkeit­s-Initiative des Senats, mit der man der Vermüllung von Quartieren und Grünanlage­n Herr werden will.

„Erst kürzlich erklärte Finanzsena­tor Tschentsch­er, dass Hamburg bis 2021 mit einem kontinuier­lichen Anstieg der Steuerertr­äge rechnen könne – warum kann die Stadt dann nicht die Sauberkeit in den Bezirken finanziere­n?“, fragt Andreas Breitner, Direktor des Verbandes Umweltsena­tor Jens Kerstan will die Gebühr für Sauberkeit.

norddeutsc­her Wohnungsun­ternehmen (VNW). Die Reinigungs­gebühr sei ein zusätzlich­er Kostentrei­ber für die Mietpreise. In einer gemeinsame­n Stellungna­hme mit weiteren Wohnungsve­rbänden und dem Grundeigen­tümerverba­nd hat der VNW jetzt gegen die Gebühr protestier­t.

Kritisiert wird von der Wohnungswi­rtschaft auch, dass alle zur Kasse gebeten werden, wenn die Stadt dreckiger wird – statt sich zunächst einmal an die Verursache­r zu wenden, die ihren Dreck liegen lassen. Der Steuerzahl­erbund fragt: „Wozu zahlen wir Steuern, wenn eine saubere Stadt nicht aus diesen Mitteln bestritten werden kann?“

Die neue Müll-Gebühr wird ab 2018 fällig und liegt bei 59 Cent pro Frontmeter im Monat. Zahlen müssen alle Grundstück­s-Eigentümer. Hausbesitz­er zahlen 45 bis 90 Euro im Jahr (je nachdem, ob vor Ort wöchentlic­h oder nur alle zwei Wochen gereinigt wird), auf Mieter kommen bis zu zehn Euro zu – je nach Anzahl der Mieteinhei­ten.

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Wer randaliert hatte, landete in dieser mehr als kärglich ausgestatt­en Einzelzell­e.
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Das Gebäude Hütten 40-42 heißt heute „Helmuth Hübener Haus“. Es wurde nach einem Widerstand­skämpfer benannt, den die Nazis ermordeten.
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