Der Cowboy-Sound der Düster-Metaller
Devildriver arbeiten an einem Album voller Country-Coversongs
E-Mail: mopop@mopo.de www.mopo.de Country und Metal – wie klingt es, wenn man diese beiden scheinbar völlig verschiedenen Musikrichtungen mixt? Eine mögliche Antwort liefern bald Devildriver um Frontmann Dez Fafara (51). Die Deathund Groove-Metalband arbeitet gerade an einem – man höre und staune – Country-Coveralbum. Eigentlich will Fafara noch nicht so viel verraten, weil das Album erst nächstes Jahr rauskommt. Aber im MOPOP-Interview hat er doch ein paar Details ausgeplaudert.
MOPOP: Wie kommt ein harter Metalhead wie Sie auf die Idee, Countrysongs zu covern? Dez Fafara:
Selbst die härtesten
Seine Hits „The Horns“und „Lights Out“brachten DJ Katch auf die großen Festivalbühnen – im Club fühlt sich der Frankfurter aber nach wie vor pudelwohl. Wenn der Deutschrap-Produzent (Freunde der Sonne) auflegt, reicht die Bandbreite von Rap über Dancehall bis Electronica (Moondoo, 10.6., 23 Uhr, Reeperbahn 136, 10 Euro). Metaller in Amerika hören Outlaw-Country à la Johnny Cash. Die Musik ist sehr populär in der Metalund Punkrock-Szene.
Was fasziniert Sie am OutlawCountry?
Outlaw-Country ist ein Gefühl: der deprimierte Gemütszustand der Arbeiterklasse. Aus so einer Arbeiterklasse-Familie komme ich. Ich mag die Texte und die Stimmung, die die Songs vermitteln.
Sie sagen, dass die Songs „verheavy“dammt klingen, aber gleichzeitig, dass Sie sie nicht geändert haben. Was denn nun?
Wir haben Outlaw-Countrygenommen Songs und daraus extrem harten Heavy Metal gemacht. ManSongs che wie „Whiskey River“von Willie Nelson sind von der Geschwindigkeit her schon als Black-Metal-Song angelegt. Wir haben die Melodie gelassen, das Drumherum verändert.
Haben Sie Country besser zeitgemäßer gemacht? oder
Klar sind die Songs zeitgemäß – sie sind Heavy Metal! Aber gerade in Amerika ist der „alte“Country beliebt, auch bei Jugendlichen. Also mussten wir nicht „tote“Musik wiederbeleben. Vielmehr war es so, dass wir die Musik stärker und heftiger
Bei den DJs Anoosh und Arash stand die Angst immer mit am Mischpult: Da ihre Techno-Partys im Iran verboten sind, mussten die beiden heimlich in der Wüste feiern. Die Helden des Kult-Dokufilms „Raving Iran“, mittlerweile in die Schweiz geflüchtet, kommen als Headliner des „Raving Iran Open Airs“auf die „MS Koi“(Anleger Altona, 10.6., 18 Uhr, 25 Euro). gemacht haben. So als wären wir mit einem Muscle-Car durch eine Lackiererei gefahren und feurig bemalt wieder rausgekommen.
Sie haben auch mit Johnny Cashs Sohn, John Carter Cash, zusammen gesungen. Wie war die Zusammenarbeit?
Fantastisch. Er liebt Heavy Metal und den Song, den wir zusammen singen. John und seine Frau Ana singen bei „Ghostriders In The Sky“mit mir und Randy Blythe. Nun gehen Sie auf Tour – dürfen wir uns auf ein paar Songs des Albums freuen? Nein, aber ich kann es trotzdem kaum erwarten, nach Hamburg zu kommen. Die Fans sind fantastisch, Hamburg hat ei- ne großartige Künstlerszene und gute vegane Restaurants. Das Interview führte JANINA HEINEMANN Knust: 21.6., 21 Uhr, 27 Euro