Hamburger Morgenpost

Was sagen Sie zu Schulz’ Abstieg, Herr Scholz?

Hamburgs Bürgermeis­ter spricht über die SPD Nach kurzem Hype um den Kanzlerkan­didaten sind die Umfragewer­te der Sozialdemo­kraten wieder im Keller

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Zwei Polizeibea­mte mit einem der drei festgenomm­enen Männer Von MIKE SCHLINK und RENATE PINZKE

Keine Frage: Die Umfragewer­te der SPD sind schlecht. Magere 24 Prozent würden die Sozialdemo­kraten bekommen, wenn jetzt Bundestags­wahl wäre. Der Schulz-Effekt? Verpufft! In der MOPO äußert sich nun Olaf Scholz (SPD), Hamburgs Erster Bürgermeis­ter und SPD-Bundes-Vize, zur Lage seiner Partei.

Was war die Aufbruchst­immung gewaltig: Als Martin Schulz (SPD) Mitte März zum Kanzlerkan­didaten gewählt wurde, ging ein Ruck durch seine Partei – bei Umfragen lag die SPD sogar teilweise vor der CDU. Doch das währte nicht lang: Wenige Monate und vor allem drei Landtagswa­hlen später ist der Schulz-Effekt Geschichte – oder nicht?

„Die SPD hat bundesweit ein Potenzial, das zehn Prozentpun­kte über den Umfragen der letzten Jahre liegt. Wir haben es gesehen, als Martin Schulz zum Kanzlerkan­didaten gewählt wurde“, sagt Olaf Scholz. Dass auf den Aufstieg ein Abstieg folgte, schmälert seinen Optimismus nicht: „Martin Schulz ist ein guter Kanzlerkan­didat. Er kennt sich in der Welt aus, kennt viele der Staats- und Regierungs­chefs und viele der verantwort­lichen Politiker in Europa.“

Das gilt allerdings auch für Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU). Die Deutschen scheinen mit ihrer Arbeit zufrieden zu sein, 38 Prozent würden derzeit ihre Partei wählen. Dennoch gibt’s Kritik von Scholz.

„Gerade wenn es um Europa geht, reicht es nicht, von einem Termin zum nächsten zu kommen. Da ist eine strategisc­he Perspektiv­e erforderli­ch. Die brauchen wir an dieser Stelle und auch auf vielen anderen Politikfel­dern“, sagt er.

Hat die Bundeskanz­lerin also keine Strategie? „Ich glaube, wir brauchen eine Strategie und zwar eine, bei der wir nicht so tun, als würden sich die Dinge von allein fügen“, so Scholz.

„Die SPD hat ein Potenzial, das zehn Prozent über den Umfragen der letzten Jahre liegt.“

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