Nach dem Sex stach sie zu
Farmsen-Berne Werdende Mutter (34) wegen versuchten Mordes angeklagt. Das Opfer ist der Vater ihres siebten Kindes
Regina S. (34) ist im sechsten Monat schwanger. Kurz nach der Zeugung des Kindes stach sie ihrem Freund ein Messer in den Hals. Laut Anklage schlief der Mann, die Tat ist deshalb als versuchter Mord angeklagt. Die Schwangere jedoch schildert unter Tränen ein Martyrium von Gewalt und Drogen.
Geblümtes Sommerkleid unter dem sich der Bauch wölbt, die Haare zum Knoten gebunden – die Angeklagte wirkt auf den ersten Blick bürgerlich. Auf den zweiten Blick sieht man die Ringe unter den Augen, die fahle Haut. Die Russin ist schwer krank und drogenabhängig. Keines ihrer sechs Kinder lebt bei ihr. Den Vater ihres siebten Kindes lernte sie am Hauptbahnhof kennen. Dragan M., älter als sie, ein Landsmann, der mit Crack dealt.
„Er fragte mich, ob ich seine Freundin sein wollte, ich sagte ja“, lässt sie die Dolmetscherin übersetzen. „Er begann, Gewalt anzuwenden, sperrte mich ein, machte mein Handy kaputt“, sagt sie.
In der Silvesternacht geriet das Paar wieder in Streit: „Er hat mich mit einem Schrubber geschlagen. Ich rauchte Drogen und habe das Feuerwerk angesehen.“Dann habe ihr Dealer und Lebensgefährte Sex verlangt: „Wir hatten Geschlechtsverkehr und er schlief ein.“
Laut ihrer Aussage sei er kurz darauf wach geworden, habe ihr die Arme verdreht. Im Gerangel habe sie ein Messer gegriffen. Wenn Dragan M. wach war, würde das Mordmerkmal der Heimtücke wegfallen. Am 12. Juni wird das Opfer aussagen. Dragan M. sitzt wegen Drogendelikten in U-Haft. Er weiß noch nichts von der Schwangerschaft.