Hamburger Morgenpost

Schützenfe­st mitt Wagner

Gegen Fußball-Zwerg San Marino setzt Löw auf nur einen Verteidige­r Sturmspitz­e holt sich Tipps bei Torjäger-Legende Miroslav Klose

- Von SVEN WESTERSCHU­LZE und MANUEL BONKE

Spektakel statt Spannung: Wenn das WM-Quali-Duell heute Abend gegen San Marino (20.45 Uhr, RTL) schon nicht packend wird, darf es zumindest gerne unterhalts­am werden – die Fans würden sich freuen. Das weiß auch Jogi Löw und kündigt daher einen extrem offensiven Auftritt seiner Mannschaft an. „In den vergangene­n beiden Tagen gab es nur ein Thema: die Offensive. Wir wollen uns viele Chancen herausspie­len und Tore erzielen“, sagte der Bundestrai­ner. Ballerbefe­hl für Jogis Jungs!

Löw erwartet von San Marino die übliche Abwehrschl­acht mit neun oder gar zehn Spielern vor dem eigenen Tor. Doch der 57-Jährige hat schon einen Plan, wie seine Mannschaft das Bollwerk der Gäste knacken kann. In der Partie gegen die Nummer 204 der Fußballwel­t setzt Löw auf volle Attacke. Einzig Shkodran Mustafi soll vor Keeper MarcAndré ter Stegen verteidige­n, der Rest greift an.

Im Training am Donnerstag­abend beobachtet­e die MOPO Jogis Matchplan: Im 1-3-4-2-System ließ er seine Startelf agieren und einen Angriff nach dem anderen initiieren. Dabei schnappte sich der Bundestrai­ner immer wieder selbst den Ball und zeigte Mustafi, wie er mit hohen Diagonalpä­ssen das Spiel schnell machen und den Gegner in Gefahr bringen soll. „Wir haben Angriffe und Laufwege einstudier­t“, erklärte Löw auf der Pressekonf­erenz, ehe am Abend das Abschlusst­raining unter Ausschluss der Öffentlich­keit stattfand.

Im Sturm setzt er auch heute wieder auf Sandro Wagner, der mit seiner Robustheit am besten mehrere Gegenspiel­er binden und so Räume für seine Mitspieler schaffen soll. In der Einheit war Wagner häufig im Austausch mit CoTrainer Miroslav Klose, der ihm einige Tipps gab. „Wir werden mit Freude und Spaß zu Werke gehen“, versprach Löw und kündigte eine „hohe Schlagzahl“seiner Elf an. So sollen die nur rund 30000 Zuschauer, die heute Abend im Nürnberger Max-Morlock-Stadion dabei sein werden, zufriedeng­estellt werden.

„Ich hoffe, dass ich im Spiel die Dinge sehe, die wir einstudier­t haben“, so Löw weiter vor dem letzten Spiel vor Beginn des Confed Cups, den er – im Gegensatz zu DFBPräside­nt Reinhard Grindel – freut. Seinen Perspektiv­kader ohne die Stars sieht Jogi als „gute und sinnvolle Lösung. Die Erfahrung bei dem Turnier werden den jungen Spielern im nächsten Jahr bei der WM helfen“.

„Ich hoffe, dass ich im Spiel die Dinge sehe, die wir einstudier­t haben.“Bundestrai­ner Jogi Löw

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