Schützenfest mitt Wagner
Gegen Fußball-Zwerg San Marino setzt Löw auf nur einen Verteidiger Sturmspitze holt sich Tipps bei Torjäger-Legende Miroslav Klose
Spektakel statt Spannung: Wenn das WM-Quali-Duell heute Abend gegen San Marino (20.45 Uhr, RTL) schon nicht packend wird, darf es zumindest gerne unterhaltsam werden – die Fans würden sich freuen. Das weiß auch Jogi Löw und kündigt daher einen extrem offensiven Auftritt seiner Mannschaft an. „In den vergangenen beiden Tagen gab es nur ein Thema: die Offensive. Wir wollen uns viele Chancen herausspielen und Tore erzielen“, sagte der Bundestrainer. Ballerbefehl für Jogis Jungs!
Löw erwartet von San Marino die übliche Abwehrschlacht mit neun oder gar zehn Spielern vor dem eigenen Tor. Doch der 57-Jährige hat schon einen Plan, wie seine Mannschaft das Bollwerk der Gäste knacken kann. In der Partie gegen die Nummer 204 der Fußballwelt setzt Löw auf volle Attacke. Einzig Shkodran Mustafi soll vor Keeper MarcAndré ter Stegen verteidigen, der Rest greift an.
Im Training am Donnerstagabend beobachtete die MOPO Jogis Matchplan: Im 1-3-4-2-System ließ er seine Startelf agieren und einen Angriff nach dem anderen initiieren. Dabei schnappte sich der Bundestrainer immer wieder selbst den Ball und zeigte Mustafi, wie er mit hohen Diagonalpässen das Spiel schnell machen und den Gegner in Gefahr bringen soll. „Wir haben Angriffe und Laufwege einstudiert“, erklärte Löw auf der Pressekonferenz, ehe am Abend das Abschlusstraining unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand.
Im Sturm setzt er auch heute wieder auf Sandro Wagner, der mit seiner Robustheit am besten mehrere Gegenspieler binden und so Räume für seine Mitspieler schaffen soll. In der Einheit war Wagner häufig im Austausch mit CoTrainer Miroslav Klose, der ihm einige Tipps gab. „Wir werden mit Freude und Spaß zu Werke gehen“, versprach Löw und kündigte eine „hohe Schlagzahl“seiner Elf an. So sollen die nur rund 30000 Zuschauer, die heute Abend im Nürnberger Max-Morlock-Stadion dabei sein werden, zufriedengestellt werden.
„Ich hoffe, dass ich im Spiel die Dinge sehe, die wir einstudiert haben“, so Löw weiter vor dem letzten Spiel vor Beginn des Confed Cups, den er – im Gegensatz zu DFBPräsident Reinhard Grindel – freut. Seinen Perspektivkader ohne die Stars sieht Jogi als „gute und sinnvolle Lösung. Die Erfahrung bei dem Turnier werden den jungen Spielern im nächsten Jahr bei der WM helfen“.
„Ich hoffe, dass ich im Spiel die Dinge sehe, die wir einstudiert haben.“Bundestrainer Jogi Löw