Der Mörder ist nicht immer der Gärtner
Beim „Tatort“mordeten Unternehmer und Manager am häufigsten
1023 Folgen in 47 Jahren „Tatort“– kein anderer TV-Krimi hat die Deutschen so gut unterhalten wie der ARD-Klassiker. Keiner hat uns so mitfiebern lassen bei der Suche nach dem Täter. Eine Studie des Vergleichsportals „Netzsieger“deckt jetzt die komplette kriminelle Wahrheit auf: Die mit Abstand mörderischste Berufsgruppe sind Unternehmer, Manager und Selbstständige.
Nein, der Mörder ist nicht immer der Gärtner, er war es nur einmal in der langen „Tatort“-Geschichte. Und es war auch eine Gärtnerin (im Kölner Tatort „Müll“2008). Stattdessen meuchelten ausgerechnet die Brötchengeber im Lieblingskrimi der Deutschen bislang am häufigsten, bundesweit genau 109 Mal. Ganoven und Berufskriminelle (100 Fälle) machen die zweitgrößte Tätergruppe aus, gefolgt von Schülern (54 Fälle). Was die Betreiber der Studie nach einem halben Jahr Detailarbeit enthüllen können: Polizisten kommen im TV-Klassiker auch nicht gut weg, ihnen kann in 49 Fällen ein Mord nachgewiesen werden, drei Mal sind Kommissare Mörder.
Drei Viertel aller „Tatort“-Mörder in fast fünf Jahrzehnten waren männlich, bei den Mordopfern sieht es ähnlich aus. 1057 Männer und 485 Frauen kamen an den Sonntagabenden gewaltsam zu Tode. 124 Ermordete konnten nicht klar identifiziert werden, dazu gehören 49 Opfer des finalen Blutbads im „Im Schmerz geboren“(2014).
Übrigens: Kaum ein Beruf ist vor den mörderischen Ideen der Drehbuchautoren sicher: Nonne, Mönch und Pfarrer meuchelten genauso munter wie Spionin, Schlagersängerin oder Ministeriums-Referentin.
Mit einem der skurrilsten Tode hatte es in „Erntedank e.V.“(2008) zu tun: Eine Informantin hatte sich zu Tode erschreckt und wurde beim Sturz von einer Skulptur aufgespießt. Verantwortlich dafür war eine Rentnerin – nebenbei übrigens eine (Klein-)Gärtnerin.
Maria Tukur-Tatort Furtwängler