Brüder-Trio unter Terror-Verdacht!
Landkreis Harburg Spezialeinheit nimmt 44-jährigen Familienvater fest
Anti-Terror-Razzia in einem beschaulichen Wohngebiet in Seevetal (Landkreis Harburg). Das Sonderkommando der Polizei (SEK) hat gestern einen sechsfachen Vater (44) festgenommen. Ihm und drei weiteren Männern wird vorgeworfen, Mitglieder der syrischen Vereinigung „Jabhat al-Nusra“( JaN) gewesen zu sein und Verbrechen begangen zu haben. Die MOPO sprach mit der geschockten Familie des Mannes.
Seit einem Jahr und acht Monaten lebt Familie K. mit Aufenthaltserlaubnis in einem Zweifamilienhaus im Ortsteil Bullenhausen. Sultan K. war über die Türkei geflohen, die Familie reiste später nach.
Die älteste Tochter Tamia (14) sagt: „Um 4.30 Uhr brachen bewaffnete Polizisten plötzlich die Eingangstür auf. Wir waren total erschrocken. Einer der Beamten sagte, es gebe Kriegsfotos von meinem Vater in Syrien. Dabei war er vor dem Krieg geflohen, um uns, seine Familie, zu schützen. Er wollte nach Deutschland, er ist kein Terrorist!“
Die Polizei hat Sultan K., zwei seiner Brüder sowie einen weiteren Mann in Lübeck, Hamburg und Umgebung festgenommen.
„Mustafa K. (41), Abdullah K. (39), Sultan K. und Ahmed K. (51) sind dringend verdächtig, sich als Mitglieder an der ausländischen terroristischen Vereinigung ,Jabhat alNusra‘ beteiligt und gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen zu haben“, teilt die Pressestelle des Generalbundesanwalts beim Bundesgerichtshof mit. „Mustafa K. und Sultan K. sollen darüber hinaus nach dem humanitären Völkerrecht zu schützende Personen vertrieben und deren Besitz geplündert haben. Ihnen wird daher in dem Haftbefehl zudem die Begehung von Kriegsverbrechen zur Last gelegt.“
„Jabhat al-Nusra“ist eine Gruppe mit ähnlichen Wurzeln wie der „IS“. Im syrischen Bürgerkrieg kämpfen diese Islamisten gegen die Regierung Baschar al-Assads.
Von einer akuten Terror-Gefahr geht der Generalbundesanwalt nicht aus. Rabia K. will über die Verbrechen nichts gewusst haben. „Wir sind eine ruhige Familie, unsere Kinder gehen zur Schule. Sie brauchen ihren Vater zurück.“Doch der sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Eine Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung wird mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren bestraft.