Hamburger Morgenpost

Mittwoch ist immer verplant

Jede Woche spielen bei den „Knust Acoustics“drei Bands open air – gegen eine kleine Spende

- Von WIEBKE TOMESCHEIT

Er war der Erste. Der Erste, der den Lattenplat­z vor dem Knust an der Feldstraße zur Konzertbüh­ne und zum sommerlich­en Treffpunkt machte. „Ja, ich muss schon sagen – darauf bin ich ein bisschen stolz“, sagt Siebeth Sonne (48), Musiker, Manager und Veranstalt­er. Und Gründer der OpenAir-Konzertrei­he „Knust Acoustics“.

Vor sieben Jahren spielten zum ersten Mal drei Bands an einem Abend – ohne elektrisch­es Schutzpols­ter – auf der holzbeplan­kten Fläche. „Von den etablierte­n Veranstalt­ern wollte das keiner machen – denen war das da zu piefig!“Siebeth muss lachen. „Als die ,Knust Acoustics‘ dann liefen, wollten plötzlich alle hier raus. Das wurde dann beinahe schon zu viel.“ Vor seinem „Baby“, das er mindestens noch bis zu dessen zehntem Geburtstag begleiten will, hatte der sympathisc­he St. Paulianer bereits ein kleines Konzertfor­mat betreut, für das er sogar Künstler wie Anna Depenbusch gewinnen konnte. Auch jetzt hat er keine Probleme, Bands zu finden, die gut zu den „Knust Acoustics“passen.

„Wichtig ist mir dabei tatsächlic­h ganz klassische­s Entertainm­ent“, erklärt Siebeth Sonne. „Für so ganz introverti­erte Sachen ist das hier nicht die richtige Bühne.“Darüber hinaus sind aber alle musikalisc­hen Spielarten machbar. „Nur Schlager hatten wir noch nie – damit kann ich echt gar nichts anfangen.“

Seit sieben Jahren ist er jeden Sommer immer mittwochs im Dienst. Und Siebeth Sonne behauptet, dass noch nie etwas danebengeg­angen sei. „Na ja, eine Band ist mal nicht gekommen. Dann habe ich den Manager angerufen und er meinte, er hätte auch seit drei Wochen nichts von denen gehört.“

Reich wird er mit der Konzertrei­he auf Spendenbas­is nicht. Am Ende kommen Siebeth und das Knust jedes Jahr mit ein paar Euro im Plus raus. Um das Geldeinsam­meln etwas zu vereinfach­en, wird in diesem Sommer direkt am Eingang eine Spende von zwei Euro aufwärts angenommen – zuvor ging ein Hut rum. Das wurde aber bei mehreren hundert Besuchern zunehmend schwierig.

„Aber es macht mir einfach unheimlich Spaß. Wir haben ein tolles Publikum hier – viele sagen mir im Herbst dann: Was mache ich denn jetzt immer mittwochs?’“

Lattenplat­z: Morgen (dann bis Ende August jeden Mittwoch), ab 18 Uhr, Neuer Kamp 30, Eintritt gegen Spende

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Seit sieben Jahren betreut Siebeth Sonne (48) die Konzertrei­he „Knust Acoustics“– sein „Baby“.
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Fotos:hfr Regelmäßig volles Haus – oder vielmehr Platz: ein Konzert der „Knust Acoustics“auf dem Lattenplat­z. Rechts: Morgen treten Sängerin Emily-Mae Lewis (Foto), Louka und die Band Nature In The City auf.

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