Bivsis traurigster Geburtstag
Nach Nepal abgeschoben, obwohl sie hier geboren wurde. Neue Hoffnung
Duisburg – Es war ihr traurigster Geburtstag im weit entfernten Nepal: Bivsi Rana wurde am Sonntag 15 Jahre alt. Bivsi ist die Duisburger Schülerin, die aus dem Unterricht heraus nach Nepal abgeschoben wurde, obwohl sie in Deutschland geboren wurde.
Wie die „Rheinische Post“jetzt berichtete, hätte das Mädchen mit dem gestrigen Tag alle Voraussetzungen nach dem Bleiberecht erfüllt: mindestens sechsjähriger Aufenthalt in Deutschland, positive Integration, mindestens sechsjähriger Schulbesuch. „Bivsi hätte alle Anforderungen erfüllt“, zitiert die Zeitung den Schulpf leg schafts vorsitzenden des Duisburg er Gymnasiums, dasBivsibe suchte. „Dassollk eine Verschwörungs theorie sein, ab erich glaube, der Fall wurde ganz bewusst so abgewickelt.“
Empörung, tiefe Enttäuschung und eine Online-Petition, die bis gestern schon über 35000 Menschen unterschrieben haben – das waren die Reaktionen auf die herzlose Abschiebung der da noch 14-jährigen mitten aus dem Schulunterricht.
Doch auch wenn Bivsi in Nepal ihren Geburtstag ohne ihre Freunde feiern musste, gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer: Bivsi könnte nach den Sommerferien wieder in ihrer Klasse sitzen. Nach dem landesweiten Aufschrei ruderte der Duisburger OB Sören Link (dessen Ausländerbehörde das Mädchen und seine Eltern abgeschoben hatte) zurück, sagte Bivsi Unterstützung zu. Links Pressesprecherin Susanne Stölting verkündete: „Bivsi hat schriftlich einen Antrag auf Wiedereinreise zum Zwecke des Schulbesuchs gestellt. Wir können über diesen Antrag zwar nicht allein entscheiden, werden aber mit allen entscheidenden Stellen in Deutschland und Nepal sprechen, um dem Mädchen einen Schulbesuch bis zum Abitur zu ermöglichen.“
Zuvor schon hatte die Stadt angekündigt, dem Mädchen den Schulabschluss zum neunten Schuljahr bescheinigen zu wollen, auch wenn sie dieses Schuljahr wegen der Abschiebung nicht zu Ende besuchen kann – jetzt scheinen die fehlenden Jahre bis zum Abitur auch noch möglich.
Damit das gelingt, braucht das Mädchen einen Bürgen, der sich auch um ihren Unterhalt in Deutschland kümmert. Denn Bivsis Eltern müssen in Nepal bleiben: „Ihr Asylantrag ist rechtsgültig abgelehnt“, so die Stadtsprecherin. Immerhin: Oberbürgermeister Sören Link hat seinem Ausländeramt den Auftrag erteilt, künftig keine Kinder mehr aus Schulklassen zur Abschiebung zu holen. So soll ein „Fall Bivsi“künftig ausgeschlossen werden.