Das 40-MillionenEuro-Phantom
Bayern holen Lyon-Juwel. Mafia-Serie verhinderte Wechsel zum SSC Neapel
Jetzt macht der FC Bayern offenbar Ernst. Nach der „Granaten“-Ankündigung von Präsident Uli Hoeneß haben die Münchner den ersten echten Hochkaräter an der Angel. Corentin Tolisso soll Xabi Alonso beerben, hat aber (noch) keinen großen Namen. Der Franzose ist das 40-Millionen-Euro-Phantom.
Der 22-jährige MittelfeldAllrounder kommt von Olympique Lyon. Tolisso gilt als „Allzweckwaffe“. Ob offensiv, defensiv oder sogar in der Abwehr – der Franzose mit togolesischen Wurzeln fühlt sich auf vielen Positionen wohl. Zudem ist er extrem torgefährlich. Für Lyon erzielte er in der abgelaufenen Saison 14 Pflichtspieltreffer und gab sieben Vorlagen.
Die Bayern, die nach den Verpflichtungen von Niklas Süle, Sebastian Rudy und Serge Gnabry jetzt ein erstes internationales Ausrufezeichen setzen, haben im Poker um das Franzosen-Juwel den FC Chelsea ausgestochen.
Kurios: Dass Tolisso, der in München einen Fünfjahresvertrag erhalten soll, überhaupt auf dem Markt war, haben die Bajuwaren offenbar einer Mafia-Serie zu verdanken. Vergangene Saison stand er kurz vor einem Wechsel zum SSC Neapel. Sein Berater Frederic Guerra verriet dem Radiosender „Kiss Kiss Napoli“: „Irgendetwas hat in Tolisso Ängste vor der Stadt Neapel hervorgerufen. Hierzulande sieht man die Serie ’Gomorrha’, und ich gehe davon aus, dass ihn dies beeinflusst hat. Er stand schon kurz vor einem Wechsel zu Neapel, aber man hat ihn in dem Glauben gelassen, dass das Leben in der Stadt nicht einfach sei, und so hat er seine Meinung geändert.“
Glück für die Bayern, die mit ihren Transfer-Aktivitäten damit aber noch nicht fertig sind. Laut diverser Medienberichte ist auch wieder Yannick Carrasco von Atlético Madrid in den Fokus gerückt. Der 23-jährige Belgier (zehn Saisontore) könnte auf der linken Seite Altmeister Franck Ribéry beerben. Kleiner Haken: Die Ablöse für den Flügelflitzer dürfte die 40Millionen-Schallmauer locker durchbrechen.
Ein anderer Bayern-Star ist auf dem Absprung. Laut „Gazzetta dello Sport“verhandelt der Berater des Brasilianers Douglas Costa mit Giuseppe Marotta, Geschäftsführer von Juventus Turin, über einen Wechsel. Als Ablöse sind 40 Millionen Euro im Gespräch.