Die Talfahrt der Schlittenhunde
Huskies sind nach sechs Pleiten Letzter. Trainer Sean Embree über die Hintergründe
Sechs Saisonspiele, sechs deutliche Niederlagen. Die Footballer der Hamburg Huskies befinden sich in der GFL auf einer gefährlichen Talfahrt. Ist sie noch zu stoppen? Die MOPO sprach mit Coach Sean Embree (45).
Der US-Amerikaner und sein Trainerteam hatten voller Euphorie ihre Verträge unterschrieben. Doch mittlerweile ist bei den „Schlittenhunden“ Ernüchterung eingekehrt. Das Punkteverhältnis von 27:254 (!) spricht Bände. „Wir waren von den Gesamtumständen überrascht, ja sogar schockiert“, sagt Embree über Kaderstärke und Trainingsbedingungen. Einige Spieler sind einfach nicht mehr erschienen, andere mussten aussortiert werden. Hinzu kommt ein extremes Verletzungspech.
Embree musste 18 Erstliga-Neulinge einbauen. Das merkt man vor allem in der Offensive. US-Quarterback John Uribe, der in der Vorsaison für Belgrad satte 59 Touchdown-Pässe geworfen hat, fehlt im Spiel meist die Zeit, den Ball an den Mann zu bringen. Embree: „John ist einer der besseren Spielmacher der Liga. Doch er hat leider kaum Möglichkeiten. Natürlich ist er sehr enttäuscht. Aber er versteht die Gesamtsituation.“In der Abwehr hält Serben-Kante Milos Lisanin den Laden nach Kräften zusammen. Embree: „Er ist unser Anführer und der beste Spieler des Teams.“Alleine können es Uribe und Lisanin nicht richten. Auch weil ihnen Josh Hartigan aus Verletzungsgründen bislang kaum helfen konnte, hofft der Trainer auf einen weiteren Importspieler. „Das ist die Sache des Managements.“
Am Sonnabend droht gegen Dresden (17 Uhr, Hammer Park) die siebte Pleite. Embree bleibt positiv: „Ich bereue es nicht, nach Hamburg gekommen zu sein. Es ist eine der größten Herausforderungen meines Lebens. Aber ich bekomme gerade ein besseres Gefühl. Vielleicht finden wir ja einen Weg.“
„Es ist eine der größten Herausforderungen meines Lebens.“Coach Sean Embree