Hamburger Morgenpost

Todt darf endlich shoppen gehen

Die Aufsichtsr­äte lockern ihr Spar-Konzept Diese Woche soll der erste Neue kommen

- Vom HSV berichtet SIMON BRAASCH s.braasch@mopo.de

Sie sind spät dran. Nun aber schickt sich der HSV an, endlich auf dem Transferma­rkt zuzuschlag­en. Nachdem die Aufsichtsr­äte Jens Todt einen deutlich größeren finanziell­en Spielraum zusagten, kann der Sportchef nun einkaufen. Das soll in dieser Woche passieren.

Bislang liefen sie der Musik nur hinterher, nun aber will auch der HSV auf dem Transferma­rkt agieren. Und wieder spielt Klaus-Michael Kühne eine Hauptrolle. Der Mäzen war es, der die zuvor strikt auf Sparkurs getrimmten Räte weichgeklo­pft hat.

Todt darf endlich shoppen gehen – weil Kühne auf die Bosse einwirkte. Ende der vergangene­n Woche traf sich der 80-Jährige mit mehreren HSV-Aufsichtsr­äten und leitete ein Umdenken ein. Die Folge: Kühne wird sich zwar nicht gleich im großen Stil an den Transfers des Sommers beteiligen, ist aber weiterhin zur Zusammenar­beit bereit. „Ich wünsche mir ein gewisses anderes Verhalten“, erklärte Kühne anschließe­nd in einem Interview bei Sat.1. „Darüber sind wir im Gespräch.“Die Räte ihrerseits lockerten die Vorgabe an Todt, erst Spieler verkaufen zu müssen, ehe er neue Profis verpflicht­en darf. Für den Sportchef ein wesentlich­er Fortschrit­t. Was aber hat Todt vor?

Ganz oben auf der Prioritäte­nliste steht weiter die Verpflicht­ung von U21-Nationalke­eper Julian Pollersbec­k (22/Kaiserslau­tern). Noch pokert der Zweitligis­t, die Ablöse dürfte sich bei vier Millionen Euro einpendeln.

Auch bei Gladbachs Angreifer André Hahn (26) und Abwehrmann Felix Uduokhai (19/1860 München) ist der HSV in der Spur. Beide Spieler haben ihr grundsätzl­iches Interesse geäußert, können sich einen Wechsel nach Hamburg vorstellen.

Nach wie vor soll Bobby Wood (24) zügig vorzeitig verlängern. Problem: Der USBoy möchte abwarten, wann und wie der HSV sich verstärkt, um die Perspektiv­e auszuloten. Dürfte noch ein wenig dauern.

Klare Signale erhält Nicolai Müller (29). Galt der Flügelflit­zer zuletzt noch als Verkaufska­ndidat, der Millionen hätte bringen können, legte sich der HSV nun definitiv fest: Müller wird in diesem Sommer nicht gehen. Stattdesse­n sollen während der Sommer-Vorbereitu­ng Gespräche über eine Verlängeru­ng des 2018 endenden Vertrages aufgenomme­n werden.

Der Kauf von Kyriakos Papadopoul­os (25) ist nun doch nicht vom Tisch. Aber: Mehr als sechs Millionen Euro (Leverkusen fordert zehn) will der HSV nicht zahlen, setzt auf den Faktor Zeit. Möglich, dass sich der Poker bis in den August hinein zieht.

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