„Sitzplatz-Ampel“für Hamburgs U-Bahnen!
Hochbahn testet neues System: Farbige Lichter zeigen künftig an, in welchen Wagen noch Platz ist
Von KRISTIAN MEYER
Weniger Geschiebe und Gedränge – dafür soll eine neue „Platzampel“in der U-Bahn sorgen! Noch im Sommer will die Hochbahn das neue System an der U1-Haltestelle Wandsbek Markt testen.
Nachdem Hochbahn-Pressesprecherin Constanze Dinse im Februar gegenüber der MOPO noch nur von einer „Idee“gesprochen hatte, wurden auf der Bilanz-Pressekonferenz jetzt konkretere Pläne vorgestellt. Das Konzept: Wer allzu engen Körperkontakt mit Mitreisenden meiden will, kann sich an der hoch frequentierten Haltestelle Wandsbek Markt demnächst an großformatigen grünen und roten LED-Anzeigen orientieren. Die zeigen über einfahrenden Bahnen an, welche Wagen überfüllt sind und wo man noch reichlich Platz findet.
Aber woher weiß die Anlage, wie voll welche Wagen sind? Durch einen Trick: Sensoren messen das Gewicht auf den Achsen – daraus lässt sich berechnen, wie viele Passagiere sind.
Ähnliche Planungen gibt es auch bei den Regionalzügen des Verkehrsverbunds in welchem Wagen Berlin-Brandenburg der Londoner Metro. Bei einer Twitter-Befragung der Hochbahn im Februar hatten sich immerhin 63 Prozent der Befragten für und in eine solche Platzampel ausgesprochen. Gegenstimmen forderten vor allem längere Züge zu Stoßzeiten und gaben zu bedenken, dass man bei den neuen DT5-Zügen ja ohnehin die Möglichkeit hat, durch den ganzen Zug zu laufen. Das Geld könne man sich demnach auch sparen.
Weitere Infos der Pressekonferenz waren:
444 Millionen Fahrgäste nutzten 2016 das Angebot der Hochbahn – ein Plus von 1,5 Prozent.
Bis Ende des Jahres sollen die 1000 HVVBusse
Fahrgastrekord: WLAN-Ausbau:
mit W-LAN ausgestattet sein, bis Ende 2018 alle UBahn-Haltestellen.
Mehr als eine Milliarde Euro sollen bis Ende 2019 in barrierefreie Haltestellen, die Fertigstellung der U4 bis zu den Elbbrücken und der Horner Geest, Elektrobusse, neue Züge und Betriebshöfe investiert werden.
Die Jahresbilanz 2016 fiel mit einem Minus von 50,5 Millionen Euro besser aus als 2015 (-60,2 Millionen). Der Deckungsgrad liegt bei 92 Prozent. Für die Verluste kommt die Stadt auf.
Investitionen:
„Die Achslast verrät, wie voll ein Waggon gerade ist.“Henrik Falk, Hochbahn-Chef