Darum wollen wir Hooters-Girls sein
Squats, Sit-ups: Was zwei Bewerberinnen beim Casting erleben
Von IVAN DE VINCENZI
Um diesen Job zu bekommen, ist Schwitzen angesagt! Gestern trafen sich die ersten Deerns in Altona, um einen Arbeitsplatz im freizügigsten Restaurant der Stadt zu ergattern. Die US-Fast-FoodKette „Hooters“, bekannt für frittierte Hühnchen und große Oberweiten, zieht auf den Kiez. Auf die ersten KellnerKandidatinnen wartete ein Casting der besonderen Art.
Beworben haben sich bis jetzt 40 Mädels, gesucht werden allerdings bis zu 100! Für Betriebsleiter Thomas Stutzki, der für die Eröffnung im Spätsommer an der Reeperbahn verantwortlich ist, keine leichte Aufgabe: „Wir suchen keine Bar-Mädchen, sondern Hooters-Girls“, so Stutzki. Und verspricht, dass es nicht nur um große Oberweiten geht: „Wir wollen sie von allen Oberflächlichkeiten befreien und der US-Kultur des Cheerleadings näherbringen.“
Nett aussehen sollten die Mädels schon. Doch das ist nicht alles. „Schönheit liegt in Augen des Betrachters. Wir wollen alles abdecken und nicht nur 90-60-90-Models“, sagte Personalchefin Britt Höpfl.
Beim ersten Casting-Tag ging es für Julia Wendland (27), Marketing-Kauffrau aus St. Pauli, und Chantal Eberhard (27), Büroangestellte aus Henstedt-Ulzburg, im „Hanseatic Crossfit“direkt zur Sache. Bei einem 7-MinutenWorkout inklusive Jumping Squats und Sit-ups mussten sie ihre sportlichen Fähigkeiten beweisen – womit keine der beiden gerechnet hatte.
Beide haben keine Angst, aufs Äußere reduziert zu werden – im Gegenteil: „Ich sehe das als Kompliment“, so Julia über die freizügige Arbeitskleidung. Knappe Klamotten tragen beide auch privat – warum also nicht auch beruflich ...
Dabei werden sie von ihren Freunden und Familien unterstützt. Angst vor Grapschern haben sie auch nicht: Chantal: „Ich glaube, dass die Männer sich zurückhalten werden.“