Doppel-Bock auf St. Pauli
Neue Kräfte: Was Clemens Schoppenhauer und Sami Allagui vorhaben
Für den einen ist es eindeutig ein Aufstieg, für den anderen faktisch ein Abstieg – aber für beide ein Gewinn. Mit Sami Allagui und Clemens Schoppenhauer (beide Vertrag bis 2019) stellten sich zwei Neue vor, die nicht nur gekommen sind, um alle zwei Wochen die besondere Atmosphäre im MillerntorStadion zu genießen.
Der schönste Satz kam aus dem Munde Schoppenhauers (25). Es war weniger, was er sagte, sondern wie er es sagte, im schönsten Norddeutsch. „Ich hadde Bock drauf“, antwortete der gebürtige Bremerhavener auf die Frage der MOPO nach seinen Beweggründen, zum Kiezklub zu wechseln. Bock, „bei St. Pauli den nächsten Schritt zu machen“.
Der Innenverteidiger von Absteiger Würzburg will sich bei St. Pauli etablieren. Das kann schnell gehen. Gut möglich, dass der zweikampfstarke Blondschopf („Ich bin kein filigraner Typ“) zu Saisonbeginn mit Lasse Sobiech die Innenverteidigung bilden wird, da Philipp Ziereis noch Monate ausfällt (MOPO berichtete). „Man wächst mit seinen Aufgaben“, betont Schoppenhauer, der sich von Jahr zu Jahr gesteigert hat und mit Würzburg von der 4. bis in die 2. Liga aufgestiegen war. „Nach oben ist keine Grenze gesetzt.“Es darf gerne noch eine Liga höher sein.
Da kommt Allagui (31) gerade her, aus dem Oberhaus, von Hertha BSC. Ein Abstieg? Der Tunesier, der mit Mainz und Berlin in der Bundesliga spielte, freut sich auf den Kiezklub, an den er gute Erinnerungen hat. „Ich habe oft gegen St. Pauli gespielt und oft getroffen – hat sich gut angefühlt“, erzählt der variabel einsetzbare Angreifer grinsend. Auch Mainz sei ein verrückter Klub. „Aber St. Pauli ist in Sachen ’anders’ noch eine Etage höher.“
Auch Allagui hat richtig Bock. Zwei konkrete Ziele formuliert der Routinier, dessen Frau im 7. Monat schwanger ist: „Ich will so viele Tore machen wie es geht.“Und: „Im Pokal so weit kommen, wie möglich. Mit Berlin habe ich es zweimal ins Halbfinale geschafft – das macht Spaß.“Spaß im DFB-Pokal könnte sein neuer Arbeitgeber mal wieder gut gebrauchen.