Schuh-Zoff: Adidas gewinnt gegen Puma
Konzern darf das Modell „Stan Smith Boost“weiter verkaufen
Braunschweig – Urteil im Schuh-Zoff! Der Sportartikelhersteller Puma ist mit dem Versuch gescheitert, dem Konkurrenten Adidas den Verkauf eines Sportschuhs zu verbieten. Das entschied gestern das Landesgericht in Braunschweig. Der Streit erinnert an die Adidas- und Puma-Gründer Adi und Rudi Dassler. Die Brüder entzweiten sich – und bis heute sind beide Familien unversöhnt.
Konkret ging es um die Sohle des Modells „Stan Smith Boost“(Foto), deren Design Puma für sich beansprucht. Man habe auf Form und Aussehen der Sohle zwei Geschmacksmuster angemeldet, hieß es im Unterlassungsantrag von Puma. Dieser Schutz sei durch die Sohle des „Stan Smith Boost“verletzt worden. Das Gericht sah allerdings zu viele optische Unterschiede zwischen den geschützten Mustern und der Sohle des AdidasSchuhs. Anders als bei Patenten, die technische Erfindungen schützen, geht es bei Geschmacksmustern um das Design eines Produktes.
Puma und Adidas sind seit ihrer Gründung durch die Brüder Adolf und Rudolf Dassler rivalisierende Weltunternehmen auf dem Markt für Sportartikel. Die Brüder hatten ab den 1920er Jahren in Herzogenaurach gemeinsam eine Schuhfabrik betrieben. Nach dem Zerwürfnis der Brüder baute Rudi 1948 Puma auf. Ein Jahr später, 1949, gründete Adi die Konkurrenzfirma Adidas. Familienunternehmen sind sie heute nicht mehr. Doch die Rivalität ist anscheinend bis
heute geblieben.