Warum ist der HSV so teuer?
Im Volksparkstadion muss ligaweit am meisten für ein Saisonticket bezahlt werden! Kartenchef Kai Voerste erklärt: Nachfrage ist höher als das Angebot. Lange Warteliste
Die Dauerkarten-Preise in der Bundesliga. Ein Thema, das gerade bei den Fans immer wieder für reichlich Gesprächsstoff sorgt. Beim HSV sind die Tickets in der kommenden Saison ligaweit am teuersten. Wie kann das sein? Die MOPO am Sonntag fragte im Volkspark nach.
Die gute Nachricht vorweg. Bei fast allen BundesligaVereinen wurden zur neuen Saison die Preise für Dauerkarten erhöht, nur beim HSV wurden die Tickets zumindest ein wenig reduziert.
Teuer bleibt es in Hamburg trotzdem. Saisontickets für den Stehplatzbereich der Nordtribüne kosten im Volksparkstadion 224 Euro, in Köln sind es zum Vergleich nur 165 Euro. Ganz vorne liegen die Hamburger auch bei den Tickets der TopKategorie. Für die teuersten Dauerkarten werden beim HSV 805 Euro verlangt. Ligahöchst- wert!
Wie kommt es zu den hohen Preisen im Volkspark? Beim HSV heißt es, dass berücksichtigt werden muss, dass jedes Ticket eine HVVNutzung beinhaltet, die meisten Dauerkarten zudem an Mitglieder gehen und diese 20 Euro Rabatt bekommen würden. Außerdem gebe es im Volksparkstadion durchaus auch Bereiche (Sitzplätze hinter
Vom HSV berichten Simon Braasch und Florian Rebien
dem Tor), wo die Preise ligaweit eben nicht am teuersten sind.
Und wie sind die Preise gemessen an der Leistung auf dem Rasen zu rechtfertigen? Nur 57 Heimtore gab es in den vergangenen drei Spielzeiten im Volkspark zu sehen. Das passiert in München jede Saison, dort gibt es aber Stehplatztickets bereits
für 140 Euro. „Wir haben derzeit alleine rund 2000 HSV-Mitglieder auf der Warteliste für eine Dauerkarte auf der Nordtribüne. Auch in anderen Bereichen des Stadions ist die Nachfrage nach Dauerkarten höher als das Angebot. Der Preis der Dauerkarten hat an anderen Standorten in der Regel etwas mit fehlender Nachfrage oder anderen, relevanteren Einnahmequellen zu tun. Für den HSV sind die Ticketeinnahmen eine relevante Einnahmegröße“, erklärt HSVTicketchef Kai Voerste, der zudem betont, dass in der Regel die teuersten Karten beim HSV als erstes verkauft werden.
Unterm Strich geben die Zahlen dem HSV recht. Die Auslastung des Volksparkstadions lag in der vergangenen Saison trotz überschaubarer Unterhaltung auf dem Rasen bei über 90 Prozent. Die meisten Anhänger haben ihr Abo-Ticket für die neue Spielzeit verlängert.