Das Auto mit Sinn für den Sommer
Klein, wendig, leise, schnell – und die Umwelt wird auch noch geschont
Während derzeit die Markteinführung des Coupés und des Viertürers läuft, schiebt Smart bereits Ende Juli die Cabrioversion seiner Elektromodelle Electric Drive (ED) nach. Wir haben uns das sinnliche und sinnvolle Sommer-Auto einmal genauer angesehen.
Die Technik bei der Open-AirVariante ist identisch mit den beiden anderen Fahrzeugen. Aufgrund des etwas höheren Gewichts kommt das Cabrio, wie auch der Forfour, auf eine gegenüber dem Coupé geringfügig niedrigere Normreichweite von 155 Kilometern (statt 160 km). Doch die spielt für die anvisierte Kundschaft ohnehin keine so große Rolle.
Für Smart ist der Electric Drive ganz klar ein Stadtauto. Die potenzielle Kundschaft legt nach Erhebungen der Marke pro Tag im Schnitt 35 Kilometer mit dem Auto zurück. „Da reicht der Electric Drive für eine Zwei-Tage-Vollnutzung“, sagt Produktmanager Rouven Remp.
Smart rechnet im Alltag mit einer realistischen Reichweite von 110 bis 120 Kilometern. Ein Wert, den wir nach einer ersten Ausfahrt bestätigen können. „Im Winter können es aber schon einmal nur 90 oder 80 Kilometer sein“, räumt Remp ein.
Bis auf das markante und pfiffig gestaltete „ED“-Logo (das D formt sich im E zum Stecker) unterscheidet sich das Elektromodell äußerlich nicht vom Smart Cabrio. Ein paar mehr Unterschiede finden sich im Innenraum mit dem auf die spezifischen Daten für ein Elektroauto abgestimmten Zentraldisplay sowie das links aufgesetzte Zusatzinstrument. Statt des üblichen Drehzahlmessers findet sich hier ein Powermeter inklusive analoger Anzeige der Batterie-Restkapazität. Zudem erlaubt eine App den Fernzugriff auf das Fahrzeug und einige Daten.
Wie der Benziner lässt sich auch das Cabrio als FaltdachTarga sowie ohne die beiden seitlichen Dachholme fahren, die abnehmbar sind und im Kofferraum verstaut werden können.
Der ED hat seinen konventionellen Verwandten aber gleich drei Dinge voraus. Neben dem emissionslosen Fahren sorgt die geringe Geräuschemission für eine besondere Note beim Offenfahren. In den USA ist ein „Soundgenerator“Serie, in Europa wird er optional angeboten. Er warnt Fußgänger und Radfahrer mit einem motorähnlichen Geräusch. Das System schaltet sich automatisch bei etwa 30 km/h ab, da dann das Rollgeräusch der Reifen laut genug ist, um sich mit dem ansonsten lautlosen Electric Drive bemerkbar zu machen.
Der dritte Pluspunkt des offenen Zweisitzers ist seine Performance. So nimmt der Smart Fortwo ED Cabrio dem Sauger beim Standardsprint vier Sekunden ab und ist mit 11,8 Sekunden nur 0,1 Sekunden später auf Tempo 100 als die Turboversion. So verleitet der Frischluft-
Zwerg nicht nur zum genussvollen Cruisen, sondern auch zum überraschend dynamischen Fahrspaß. Nur bei der Höchstgeschwindigkeit muss sich die Öko-Variante des 2,70 Meter kurzen Stadtflitzers den konventionell betriebenen Geschwistern geschlagen geben. Sie ist zugunsten der Reichweite auf 130 km/h begrenzt.
Neben der Reichweite stellt sich bei Elektroautos natürlich auch immer gleich die Frage nach den Ladezeiten. In Europa (mit Ausnahme Großbritanniens) wird der Smart ED mit einem 4,6-Kilowatt-OnboardLadesystem ausgeliefert. Da müssen an einer normalen Haushaltssteckdose für eine Voll-Ladung der 17,6-kWh-Lithiumionenbatterie etwa sechs Stunden einkalkuliert werden. Mit einer entsprechenden Wallbox in der Garage reduziert sich die Zeit auf etwa dreieinhalb Stunden.
Noch flotter kann es dann ab Frühjahr 2018 wieder losgehen, wenn ein Schnell-Lader mit 22 Kilowatt verfügbar sein wird. Mit ihm lässt sich die Batterie innerhalb von 45 Minuten wieder auf 80 Prozent ihrer Kapazität bringen.
Und auch dies ist immer wieder eine Frage bei Elektromobilität: Was soll das gute Umweltgewissen denn kosten? 25200 Euro ruft Smart für das ED-Cabrio auf. Davon darf noch die Umweltprämie von 4000 Euro runtergerechnet werden. Unterm Strich sind das rund 7000 Euro mehr als für das Basismodell. Viel Geld – man kauft sich aber ein ruhiges Gewissen bei der sommerlichen Fahrt zur nächsten Eisdiele.