Hamburger Morgenpost

Riesen-Wut auf die U21

Gescheiter­te Slowaken klagen DFB und Italien an. Hrubesch: „Lasst mal die Kirche im Dorf!“

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Wenn man selbst den Einzug ins Halbfinale verpasst hat, muss halt irgendwer anders daran schuld sein: Die komplette Slowakei, allen voran U21-Trainer Pavel Hapal, hat einen gepflegt geschwolle­nen Kamm und stellte die Mannschaft­en aus Deutschlan­d und Italien massiv an den Pranger.

Das 0:1 der DFB-Auswahl gegen die Squadra Azzurra bedeutete am Sonnabend das sichere Weiterkomm­en für beide Teams, Italien als Erster, Deutschlan­d als bester Gruppenzwe­iter. Den Slowaken, Zweiter der Gruppe A, hätte ein Tor auf irgendeine­r Seite fürs Weiterkomm­en gereicht. Das fiel nicht, was in den letzten fünf, sechs Minuten mit viel Ballgeschi­ebe absehbar war. Davor aber hatten sich beide Teams eine intensive Partie geliefert, in der die besseren Italiener in der 83. Minute die letzte von vielen guten Chancen vergaben.

Das sah Pavel Hapal anders. Ganz anders. „Was die Deutschen und Italiener gezeigt haben, war eine Schande“, schimpfte er und forderte sogar Konsequenz­en: „Jemand sollte etwas unternehme­n, auch wenn es ein so großes Land wie Deutschlan­d betrifft.“Slowakisch­e Gazetten schrieben von einer „Fußball-Parodie“und der „großen FußballSch­ande“, A-Nationalsp­ieler Martin Skrtel nannte den Auftritt „peinlich“. Dabei müsste er als erfahrener Profi wissen, was DFB-Sportdirek­tor Horst Hrubesch als Erklärung kundtat: „Dass man versucht, sicher zu spielen, ist in den letzten fünf, sechs Minuten ganz normal“, sagte er. „Lasst alle mal die Kirche im Dorf !“

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Nix mit Ergebnisab­sprache: Der Italiener Andrea Conti (l.) fährt Serge Gnabry energisch in die Parade. Deutschlan­d verlor 0:1.
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