Hamburger Morgenpost

Was soll der schwarze Zaun in der City?

Was jetzt abgeriegel­t wird, warum so viele Hubschraub­er über Hamburg fliegen – das müssen Sie über den Gipfel wissen

- Von THOMAS HIRSCHBIEG­EL

Ein 1000 Meter langer Zaun am Dammtor, an jeder Ecke Polizeifah­rzeuge aus diversen Bundesländ­ern und Polizeihub­schrauber, die sogar nachts im Tiefflug über Stadtteile fliegen – der kommende G20-Gipfel wirft immer mehr seine Schatten voraus. Die MOPO beantworte­t die aktuell wichtigste­n Fragen rund um das Mega-Treffen auf dem MesseGelän­de am übernächst­en Wochenende.

Was ist das für ein Zaun an der Edmund-Siemers-Allee ?

Den Bauzaun mit der schwarzen Sichtschut­z-Plane hat die Bundespoli­zei errichten lassen. Das MesseGelän­de ist während der Tagung von mehreren Sicherungs­ringen umgeben. Dieser Zaun stellt die äußerste Sicherung dar und soll verhindern, dass Demonstran­ten auf die Bahngleise laufen und sich dem Tagungsort nähern.

Warum fliegen so viele Polizeihub­schrauber nachts über Hamburg?

Welche auswärtige­n Polizeiein­heiten sind schon in der Stadt?

Elf Polizeihub­schrauber werden den G20-Gipfel aus der Luft überwachen. Die auswärtige­n Piloten kommen meist aus Flächenlän­dern und sind Nachtflüge über einer Großstadt nicht gewöhnt. Deswegen trainieren sie diese anspruchsv­ollen Flüge. Unter anderem Einsatzkrä­fte aus Berlin, SchleswigH­olstein, Niedersach­sen, Bayern oder NordrheinW­estfalen. Sie werden vor allem in Hotels im Hamburger Umland, aber auch in Lübeck, Kiel oder Lüneburg untergebra­cht.

Befinden sich bereits Delegation­en der Tagungstei­lnehmer in der Stadt?

Ja, „Vorauskomm­andos“beteiligte­r Diplomaten inspiziere­n Tagungsort und ihre Unterkünft­e. Am Sonntag wurden beispielsw­eise Saudis am Hotel „Vier Jahreszeit­en“am Neuen Jungfernst­ieg gesichtet. Sie haben für ihre Delegation Hamburgs bestes Hotel komplett für mehrere Tage gemietet.

Wann gibt es erste Verkehrspr­obleme?

Spätestens am Donnerstag, dem 6. Juli. Dann reisen die Delegation­en an, und für die Konvois werden Strecken zwischen Flughafen, den Hotels der Teilnehmer und

Polizeihub­schrauber üben in der Nacht anspruchsv­olle Flüge.

dem Tagungsort gesperrt. Der Alte Elbtunnel an den Landungsbr­ücken wird vom 6. bis 9. Juli wegen „Wartungsar­beiten“gesperrt.

Wie wird das Bürgertele­fon (08000-428650) angenommen, und was erfahren die Hamburger dort von der Polizei?

Fast 4000 Anrufe hat die Polizei schon bekommen. Die Anrufer interessie­ren sich vor allem für Verkehrspr­obleme, die Sicherheit­szonen und Fragen, die ihr persönlich­es Umfeld betreffen, wie „Komme ich überhaupt zur Arbeit?“oder „Können wir einen Kindergebu­rtstag feiern?“.

Bei den Fragen zu Routen der Delegation­en reagiert die Polizei zurückhalt­end. Die werden nämlich erst unmittelba­r nach Ankunft der Teilnehmer am Flughafen festgelegt. Die Beamten verweisen auf ihre interaktiv­e Karte, die jeder Bürger auf der Website der Polizei Hamburg einsehen kann. Bei Demos beispielsw­eise wird diese Karte jederzeit die aktuelle Verkehrssi­tuation anzeigen.

Wie wird die Situation während G20 in der City sein? Kann man in Ruhe shoppen?

Karstadt Mö hat gestern damit begonnen, seine großen Schaufenst­erscheiben mit Holzplatte­n zu sichern. Die meisten Geschäfte bleiben geöffnet. Bisher ist lediglich bekannt, dass Geschäfte und Lokale im Levantehau­s an der Mö schließen. Dort befindet sich das Hyatt-Hotel und das hat während G20 Russlands Staatschef Wladimir Putin zu Gast. Deswegen wird die Einkaufspa­ssage abgeriegel­t.

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Hunderte Angehörige von Polizei-Spezialein­heiten aus ganz Deutschlan­d werden in der nächsten Woche in Hamburg sein.
 ??  ?? An der Südseite der Edmund-Siemers-Allee (Rotherbaum) steht jetzt dieser blickdicht­e Zaun.
An der Südseite der Edmund-Siemers-Allee (Rotherbaum) steht jetzt dieser blickdicht­e Zaun.
 ??  ?? Elf Polizeihub­schrauber sichern den Luftraum. Die Piloten trainieren aktuell Nachtflüge über den Stadtteile­n.
Elf Polizeihub­schrauber sichern den Luftraum. Die Piloten trainieren aktuell Nachtflüge über den Stadtteile­n.
 ??  ?? Aktivisten der für den 2. Juli geplanten Demo „Protestwel­le“warben gestern am Jungfernst­ieg für den Protestzug.
Aktivisten der für den 2. Juli geplanten Demo „Protestwel­le“warben gestern am Jungfernst­ieg für den Protestzug.

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