Hamburger Morgenpost

Babyboomer in der Rentenfall­e

- HARALD STUTTE politik@mopo.de

Die „Babyboomer“– geboren Mitte der 60er Jahre – werden oft als goldene Generation bezeichnet: Hineingebo­ren in den Wohlstand des Wirtschaft­swunders blieben ihnen Kriege, Krisen, Perspektiv­losigkeit erspart. Das Leben schien auf stabilen Gleisen zu verlaufen – die Reise würde ja im sicheren Bahnhof Rente enden. Doch je näher man dem Zielbahnho­f kommt, desto eher entpuppt sich dieser als Luftschlos­s, das nur wenigen Reisenden Schutz zu bieten vermag. Kurzum: Eine Generation, die in ihrer Jugend Themen wie Alter, Rente, private Vorsorge als uncool verdrängte – man hatte ja ewige Jugend gepachtet – muss sich jetzt dem Thema Altersarmu­t stellen. Nicht wenige wird es treffen. Das liegt einerseits an der Politik, die beim Thema Rente bis heute eine grundsätzl­iche Aufrichtig­keit vermissen lässt. Seit der Wiedervere­inigung werden Rentner als maßgeblich­es Stimmvolk geködert und gekauft – zulasten künftiger Generation­en. Diese scheint das anderseits gar nicht zu stören – sonst käme die Politik damit nicht durch. Für die große Rentenrefo­rm, wie in der Bertelsman­nStudie angeregt, läuft allmählich die Zeit davon.

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