Babyboomer in der Rentenfalle
Die „Babyboomer“– geboren Mitte der 60er Jahre – werden oft als goldene Generation bezeichnet: Hineingeboren in den Wohlstand des Wirtschaftswunders blieben ihnen Kriege, Krisen, Perspektivlosigkeit erspart. Das Leben schien auf stabilen Gleisen zu verlaufen – die Reise würde ja im sicheren Bahnhof Rente enden. Doch je näher man dem Zielbahnhof kommt, desto eher entpuppt sich dieser als Luftschloss, das nur wenigen Reisenden Schutz zu bieten vermag. Kurzum: Eine Generation, die in ihrer Jugend Themen wie Alter, Rente, private Vorsorge als uncool verdrängte – man hatte ja ewige Jugend gepachtet – muss sich jetzt dem Thema Altersarmut stellen. Nicht wenige wird es treffen. Das liegt einerseits an der Politik, die beim Thema Rente bis heute eine grundsätzliche Aufrichtigkeit vermissen lässt. Seit der Wiedervereinigung werden Rentner als maßgebliches Stimmvolk geködert und gekauft – zulasten künftiger Generationen. Diese scheint das anderseits gar nicht zu stören – sonst käme die Politik damit nicht durch. Für die große Rentenreform, wie in der BertelsmannStudie angeregt, läuft allmählich die Zeit davon.