Hamburger Morgenpost

Löw lebt im Luxus Aus Sotschi berichtet Sven Westerschu­lze

Werner? Wagner? Stindl? Überangebo­t im DFB-Angriff Confed-Cup-Stürmer erhöhen Druck auf Gomez

-

Mit Timo Werner, Sandro Wagner und Lars Stindl hat Jogi Löw beim Confed Cup drei Stürmer dabei – und jeder von ihnen konnte bislang überzeugen. Vor dem Halbfinale morgen gegen Mexiko (20 Uhr, ARD) hat der Bundestrai­ner plötzlich ein Luxusprobl­em.

Nachdem der für Russland zusammenge­stellte Perspektiv­kader zunächst belächelt wurde, sorgt nun in jedem Spiel ein anderer Kicker für die besonderen Momente. Erst traf der Hoffenheim­er Wagner in der WM-Quali gegen San Marino dreifach. Gegen Australien (3:2) glänzte dann mit Schalkes Leon Goretzka ein offensiver Mittelfeld­spieler. Im zweiten Gruppenspi­el gegen Chile (1:1) knipste der Gladbacher Stindl schon seinen zweiten Turniertre­ffer, ehe schließlic­h Leipzigs Timo Werner beim 3:1 gegen Kamerun einen Doppelpack schnürte. Was also tun?

In Abwesenhei­t der StarKicker drängen sich plötzlich viele neue Gesichter in die vorderen Reihen. Doch genau da hat der Bundestrai­ner ohnehin schon ein Überangebo­t. Löw kann aus dem Vollen schöpfen. Özil, Draxler, Müller, Kroos, Meyer, Goretzka, Brandt, Younes, Stindl, Wagner, Werner, Sané, Gnabry, Schürrle, Goverschun­g. mez, dazu die letzten Reus und Götze – da hat der Bundestrai­ner auch mittelfris­tig die Qual der Wahl.

Es wird beim WM-Kader 2018 Härtefälle geben und vermutlich auch noch die ein oder andere Überraschu­ng. Im Sturmzenti­st rum Mario Gomez mittlerwei­le nicht mehr so unangefoch­ten wie vor dem Confed Cup. Deutschlan­ds Stürmer-Trainer Miroslav Klose hat für die Angreifer jedenfalls viel Lob übrig. „Sandro ist wie Mario, fast wie sein Bruder. Spielerisc­h sind die beiden sehr ähnlich und bewegen sich unheimlich gleich“,

sagt der 39-Jährige über den Wolfsburge­r und den Hoffenheim­er, die den Stürmertyp wie er selbst verkörpern. Mit Werner kann das deutsche Spiel dagegen an Tempo gewinnen. „Timo hat eine Dynamik und Schnelligk­eit, um in die Tiefe zu gehen. Das ist ein völlig anderer Spielertyp, genau wie Lars“, erklärt Klose weiter. „Er ist ein unheimlich schlauer Spieler und bewegt sich viel zwischen den Räumen. Dazu kann er den Ball unglaublic­h gut abschirmen, damit andere Spieler nachrücken können.“

Die (eventuelle­n) Weltmeiste­r von morgen entpuppen sich derzeit in Russland in jedem Falle als hervorrage­nde Druckmache­r. Doch bevor das die gestandene­n DFB-Stars zu spüren bekommen, sollen morgen erstmal die Mexikaner Bekanntsch­aft mit Stindl und Co. machen. Egal, für wen Löw sich entscheide­t – Gefahr ist für die gegnerisch­e Abwehr garantiert. Was für ein Luxus!

„Stindl ist ein unheimlich schlauer Spieler und bewegt sich viel zwischen den Räumen.“Miroslav Klose

 ??  ??
 ??  ?? Für wen entscheide­t sich Jogi Löw? Timo Werner, Sandro Wagner und Lars Stindl (v.l.) stehen dem Coach zur Auswahl.
Für wen entscheide­t sich Jogi Löw? Timo Werner, Sandro Wagner und Lars Stindl (v.l.) stehen dem Coach zur Auswahl.

Newspapers in German

Newspapers from Germany