Hamburger Morgenpost

So wurde er zum EM-Helden

Pollersbec­k und sein cooler Trick:

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Bis vor kurzem kannten ihn nur Insider. Am Dienstagab­end aber wurde er vor 9,24 Millionen TV-Zuschauern zum Helden. Der neue HSVTorhüte­r Julian Pollersbec­k, der für rund vier Millionen Euro von Kaiserslau­tern nach Hamburg wechselt, beeindruck­te mit zwei gehaltenen Elfmetern beim EMHalbfina­lsieg der U21 gegen England Fans und Experten.

Beim Sommermärc­hen 2006 war Jens Lehmanns Spickzette­l zum Erfolgsgeh­eimnis gegen Argentinie­n geworden. Ein Trick, auf den in Polen auch Pollersbec­k vertraute. St. Paulis TorwartLeg­ende Klaus Thomforde (54), Keeper-Coach der U21, hatte dem 22-Jährigen den Zettel gegeben. „Da standen schon ein paar Namen drauf, aber mehr will ich nicht verraten“, lachte der gebürtige Bayer. „Ich hatte den im Stutzen und habe vor jedem Schuss draufgesch­aut. Beim letzten Elfmeter schon nicht mehr, glaube ich. Da war ich voll im Tunnel.“

Lehmann hält viel vom neuen Herausford­erer von Christian Mathenia (25) im HSV-Tor, bescheinig­t ihm im Gespräch mit der MOPO „richtig gutes Potenzial. Jetzt ist entscheide­nd, was der HSV daraus macht“. Es sei „wichtig, dass es jetzt schnell zu einem offenen Zweikampf um den Platz im Tor kommt“.

Etwas irritiert zeigt sich Lehmann allerdings ob der hohen Ablöse. „Da wurde auch viel für Potenzial und Hoffnung bezahlt“, sagt der 47-Jährige. „Ich habe 3,5 Millionen Euro gekostet, als ich von Schalke zu Milan gewechselt bin, aber da war ich schon einige Jahre Bundesliga­torhüter und Nationalke­eper. Aber, wer weiß, vielleicht ist Pollersbec­k in ein, zwei Jahren schon zehn Millionen Euro wert.“

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Wo schießt der jetzt hin? Julian Pollersbec­k schaut nach und wird zum Elfmeter-Helden.
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MOPO-Reporter Nils Weber (l.) traf Jens Lehmann im Hamburg.

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