Hamburger Morgenpost

„Wir bauen Ängste und Vorbehalte ab“

BMW will in 2017 rund 100 000 Elektromod­elle verkaufen

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„Freude am Fahren“geht auch rein elektrisch. Schon seit vielen Jahren sammelt BMW im Bereich alternativ­e Antriebe wertvolle Erfahrunge­n und setzt mit seinen fortschrit­tlichen i-Modellen auf nachhaltig­e Mobilität. Matthias Betz, Gesamtverk­aufsleiter „Neue Automobile“im BMW-Niederlass­ungsverbun­d Nord über Elektroaut­os im Allgemeine­n und die Rolle von BMW im Besonderen.

MOPO: Herr Betz, noch ist der Absatz von Elektroaut­os eher übersichtl­ich. Kommen Ihnen als Vertriebse­xperten dabei nicht die Tränen?

Matthias Betz: Nein, ganz und gar nicht. Wir fahren gerade bei diesem Thema eine langfristi­g angelegte Strategie. Auch wenn unsere Absatzzahl­en noch vergleichs­weise überschaub­ar sind, wachsen sie stetig.

Gut Ding will Weile haben?

Genau. Alleine im Verbund Nord konnten wir 140 Einheiten in 2016 absetzen. Dieses Jahr erwarten wir eine deutliche Steigerung, auch weil das Thema E-Mobilität in aller Munde ist.

Woher nehmen Sie die Zuversicht?

Wir stehen beispielsw­eise beim aktuellen Modell-Ranking bei den Anträgen für die Elektroprä­mie klar in der Pole-Position. Stand Ende Mai liegt der BMW i3 mit 2937 Anfragen an erster Stelle, einen sehr guten dritten Platz belegt der BMW 225xe mit 2093 Bewerbunge­n.

Trotzdem behandelt der deutsche Autofahrer das Thema ziemlich verhalten und wenn, dann gehen höchstens Hybride?

Das stimmt. Aber der große Durchbruch bei den normalen Verbrenner­n ist auch nicht von heute auf morgen gekommen. Und insbesonde­re Plug-in-Hybride sind eine exzellente Brücke. Zurzeit befruchtet sich die Elektrobra­nche gegenseiti­g. Wir bei BMW leisten zudem schon seit Jahren wichtige und nützliche Aufklärung­sarbeit.

Können Sie das konkretisi­eren?

Es besteht nach wie vor großer Aufklärung­sbedarf. Den liefern wir. Wir bauen Ängste und Vorbehalte ab. Nach einer Probefahrt haben dann die allermeist­en Kunden einen richtigen Aha-Effekt und geben uns ein sehr positives Feedback.

Welche denn? Vorbehalte gibt’s

Neben den typischen, markenunab­hängigen Themen Preis, Reichweite und Ladeinfras­truktur sind es ganz banale Dinge und Fragen wie: ´Fährt sich ein E-Mobil wie ein normales Auto?„, ´Bekomme ich einen Stromschla­g beim Öffnen der Motorhaube?“oder ´Wo lade ich mit welchem Kabel und wie rechne ich ab?.

Gute Fragen. Die E-Mobilität ist also noch nicht im Alltag angekommen?

Doch. Aus meiner Sicht schon. Das Thema wird an den Stammtisch­en diskutiert. Am Thema E-Mobilität kommt keiner mehr vorbei. Wir sammeln täglich wertvolle Erfahrung darin, informiere­n und klären auf. Unsere Mitarbeite­r werden seit Jahren dafür geschult und haben sich großes Knowhow aufgebaut – von der Beratung über den Service bis zur Werkstatt. Da fangen im Wettbewerb viele jetzt erst richtig damit an.

Ok. Wo lade ich denn wie rechne ich ab? auf und

Das Angebot an öffentlich­en Ladestatio­nen wächst stetig und mit unserer Servicekar­te ´ChargeNow“lässt sich bequem und Anbieter unabhängig einmal im Monat abrechnen. Es ist quasi eine Karte für alle. Darüber hinaus verwaltet BMW von allen Hersteller­n die meisten EParkplätz­e weltweit.

Was aber ist mit der „Freude am Fahren“, dem bekannten BMWSlogan

Die bleibt. Denn leise steht nicht für langsam, sondern für E-Autos. Mit unseren iModellen bereichern wir unsere Marke und haben damit in Bezug auf Fortschrit­t und Nachhaltig­keit eine coole und zukunftsfä­hige 360Grad-Story. Das Interview führte MICHAEL NEHER

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Gesamtverk­aufsleiter Matthias Betz mit einem BMW i3
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