Kaffeemaschinen verkeimt wie Abflussrohre
Die MOPO gibt Tipps, was man am besten dagegen tun kann
Kleve –
Kaffee ist das liebste Getränk der Deutschen noch vor Mineralwasser und Bier. Ob als Latte macchiato, Cappuccino oder klassischer Milchkaffee – im Durchschnitt kippen wir täglich rund 0,4 Liter des Bohnengebräus in uns hinein. Doch eine neue Untersuchung dürfte vielen den Genuss vermiesen. In den Maschinen tummeln sich Keime, die sich auch im Abfluss finden. Man kann aber etwas dagegen tun. Doch Schluck für Schluck:
Für seine Masterarbeit hatte Jan Schages Getränke und Wassertanks von KaffeeVollautomaten untersucht. Die sind aus vielen Büros, Cafés und Privathaushalten nicht mehr wegzudenken. Wasser und Kaffeebohnen rein, nur ein Knopfdruck und schon fließt der leckerste Espresso oder Cappuccino in die Tasse. Und mit ihm Keime, die, wie Schages rausgefunden hat, im Inneren der Maschine lauern. „Die Bakterien sitzen vor allem in den Bauteilen, durch die Wasser fließt, wie zum Beispiel dem Wassertank“, erklärt Jan Schages der MOPO. Dort kann sich ein schleimiger Biofilm bilden, der aus diversen Bakterienkolonien besteht. „Die entdeckten Keime, die diese Biofilme bilden, sind die, die man auch im Biofilm in den meisten Abflüssen findet“, erklärt Schages. Sie seien in vielen Bereichen vorhanden, besonders dort, wo es warm und feucht ist. Für Schages, der jetzt als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule RheinWaal in Kleve (NRW) arbeitet, sind Kaffeemaschinen ein perfektes Zuhause für Bakterien und Keime. In 50 Prozent der Proben landeten die Keime aus einer verunreinigten Maschine auch im Kaffee. „Es gibt aber bislang keine Hinweise auf eine gesundheitliche Gefährdung“, betont Schages, der selbst zwei bis drei Tassen Kaffee am Tag trinkt.
Was man dagegen tun kann, liefert der 27-jährige Wissenschaftler in seiner Arbeit gleich mit: „Am besten die Kaffeemaschinen häufig gründlich reinigen.“Besonders der Wasserbehälter sollte nicht nur täglich mit frischem Wasser gefüllt, sondern auch regelmäßig geputzt werden. Dies gilt auch für Kaffeebehälter und Brüheinheit. Auch öfter entkalken, als die Maschine anzeigt, rät Schages. „Das hilft nicht nur gegen die Keime, sondern verlängert auch die Lebensdauer der Maschine.“
Außerdem stellten er und seine Kollegen im Labor fest: Wenn die Ausgabetemperatur an der Kaffeemaschine geändert werden kann, unbedingt höher einstellen. „In der Regel fließt ein Kaffee mit 60 bis 63 Grad in die Tasse“, erklärt Schages. Erhöht man diese Temperatur nur leicht auf 68 Grad Celsius, werde ein Großteil der Keime abgetötet.